Falco, der Poet

Film von Rudi Dolezal

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

2011, mehr als zwölf Jahre nach seinem Tod, entdeckte die Literaturszene den Dichter Hans Hölzel alias Falco. Filmautoer Rudi Dolezal zeigt, wie zentral die Sprache im Leben des Musikers war.
Hofrats - und Gauner-Slang, Manhattan-Schönbrunnlerisch und die Geste als sprachliches Mittel - Falco erneuerte und verknüpfte Elemente der Poesie. Er war das fehlende Bindeglied zwischen Pop und Avantgarde, Schlager und Experiment, lokalem Slang und Esperanto.
Als "Eurythmics" mit "Sweet Dreams" die Charts stürmten, da war einem Popstar aus Österreich gerade der internationale Durchbruch gelungen: Falco wurde mit dem - deutschsprachigen - Hit "Der Kommissar" schlagartig auf der ganzen Welt berühmt. Sein Ruf als Musiker ist seit jeher unbestritten. Aber ist Falco auch ein Poet?
Kühne Vergleiche gehen von Walther von der Vogelweide über Robert Musil bis zu H.C. Artmann, Ernst Jandl und Heinrich Heine. Christian Ide Hinze war der erste, der Falco in die "Schule für Dichtung" holte. Danach beschäftigen sich immer öfter Sprachwissenschaftler mit den Texten des 1998 tödlich verunglückten Musikers. Und siehe da: Seine Vorbilder H.C. Artmann, Ernst Jandl und Wolfgang Bauer haben Spuren hinterlassen. Der Sprachkünstler Falco spielte mit deutscher und englischer Sprache, setzte Text auch in Körperbewegung um.
Rudi Dolezal spürt mit "Falco, der Poet" dem Sprachkünstler Falco nach, der für H.C. Artmann "der große Edle der Wiener Lässigkeit und ganz klar ein Dichter" war.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 19.02.2017 um 18:25 Uhr auf 3sat.