Eva Menasse – Wider den Bekenntniszwang!

(aus der SRF-Gesprächsreihe "Sternstunde Philosophie")
57min
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)

Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse ist besorgt: Im Kontext der Debatte um den Gazakrieg sage man lieber nichts mehr über Israel, statt sich den Mund zu verbrennen.

Diese Duckmäuserei führe aber nicht zu politischem Fortschritt, sondern zum Zerfall der Öffentlichkeit. Wo verlaufen die Grenzen der Redefreiheit? Und was lässt Menschen einander so missverstehen? Barbara Bleisch hakt nach.

Die Klage über das vergiftete Diskursklima gehört mittlerweile zum Grundbestand der Gegenwartsdiagnosen. Auch die vielfach preisgekrönte Bestsellerautorin Eva Menasse zeigt sich besorgt und warnt vor der Fragmentierung des öffentlichen Raums in einer Digitalmoderne, die von "Brachialvereinfachung" und "Hetzmeuten" dominiert sei. Als eine der Sprecherinnen des PEN Berlin ist sie insbesondere um die Kunst- und Meinungsfreiheit besorgt.

Aberkannte Preise, abgesagte Ausstellungen und ausgeladene Gäste würden auf den ersten Blick das beruhigende Gefühl vermitteln, etwas gegen Antisemitismus, Rassismus oder Transfeindlichkeit getan zu haben. Gegen die Polarisierung bringe das jedoch nichts – im Gegenteil. Vielmehr sieht sie darin einen Bekenntniszwang am Werk, der Ausdruck sei des "würgenden Wunsches, auf der garantiert richtigen Seite zu stehen". Das Resultat: Symbol- statt Sachpolitik.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 28.04.2024 um 09:05 Uhr auf 3sat.

28.04.2024
09:05
Art:Gespräch/Diskussion
Kategorie:Kultur
Themenbereich:Kultur allgemein
Erstsendung:31.03.2024 SRF
Alternative Ausstrahlungstermine:
28.04.2024 09:05 Uhr 3sat