Die Vertreibung der Juden aus Prag

Wien, 18. Dezember 1744. Kurz vor Weihnachten. Im Zentrum der Macht des Habsburgerreichs beginnt ein unheilvolles Drama mit Auswirkungen auf ganz Europa. Die blutjunge Herrscherin Maria Theresia befiehlt die Vertreibung der Juden aus Prag. Angeblich haben sie sich im Österreichischen Erbfolgekrieg illoyal verhalten. Der Film erzählt die letzte große Vertreibung der Juden im alten Europa vor dem Holocaust als ein Drama, das angesichts des wiedererstarkten Antisemitismus hochaktuell ist.


In der TV-Dokumentation "Die Vertreibung der Juden aus Prag" geht Autorin Monika Czernin der Frage nach, wie sich der Judenhass der zur "Mutter ihrer Völker" hochstilisierten Habsburgerin erklären lässt, die in den Juden "die ärgste Pest" vermutet? Was treibt die angeblich so aufgeklärte Monarchin zu diesem mittelalterlichen Akt gegen die größte und wichtigste jüdische Gemeinde Europas? Ist es der Einfluss ihres jesuitischen Beichtvaters oder die Familientradition? Ihr Großvater Leopold I. ließ 1670 alle Juden aus Wien vertreiben.

Nach Jahrhunderten der antijüdischen Verfolgung im christlichen Europa ist Maria Theresias Befehl der letzte von einer Herrscherin bzw. einem Herrscher verordnete Terrorakt gegen Juden im alten Europa vor dem Holocaust. Es ist der politische Amoklauf einer absolutistisch regierenden Monarchin, die in diesem Fall beratungsresistent ist und tiefes Leid über Menschen in ihrer Machtsphäre bringt. "Das ist Maria Theresias dunkle Seite", so Historikerin und Maria-Theresia-Bi…

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 13.05.2024 um 22:45 Uhr auf BR.

13.05.2024
22:45
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Schlagwörter:Religionen der Welt, Geschichte, Dokumentation/Reportage
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13.05.2024 22:45 Uhr BR