Quelle: ARD-Pressebild

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Hesweiler im Hunsrück liegt auf halber Strecke zwischen Simmern und Cochem. Mitten auf einem Moorgebiet, weswegen sich die Bewohner im Laufe der Geschichte immer weiter oben auf dem Hügel angesiedelt haben. Ältere Bewohner erinnern sich noch an Zeiten, wo sie nach jedem Regen knietief im Schlamm versanken. Die Zeiten sind zum Glück vorbei. Es ist ruhiger geworden in Hesweiler, wobei gesagt werden muss: Sehr viel lauter war die Vergangenheit auch nicht. Die einzigen, die Lärm machten, waren die Landwirte mit ihren Treckern. Aber die Ära der Landwirte ist wie in vielen anderen Dörfern auch in Hesweiler vorbei. Heute ist es ein ruhiger Wohnort - beschaulich, idyllisch. Die Hauptstraße ist eine der drei Straßen überhaupt, die es im Ort gibt. Hier wohnt die Mehrheit der Hesweilerer. 140 an der Zahl. Die Bevölkerungszahl ist in den vergangenen Jahren noch einmal geschrumpft, vor zehn Jahren waren es auch schon mal 170. Umso erstaunlicher ist es, dass die britische Familie Roxbourgh den Weg nach Hesweiler gefunden hat, direkt von der Insel an den Anfang der Hauptstraße. Sehr bekannt sind sie im Ort noch nicht, sie heißen nur: die Engländer. Im Dezember haben sie das Haus in der Hauptstraße bezogen, Weihnachten hier im Hunsrück verbracht. Nicht ganz so weit hatte es Familie Köcher aus dem Rheinland. Sie lebt am anderen Ende der Hauptstraße und Peter Köcher sorgt für den sozialen Frieden, nicht nur in Hesweiler, sondern in insgesamt zehn Ortschaften im Hunsrück, als Schiedsmann! Für den Seelenfrieden ist Marie-Luise Klemm zuständig. Die Krankenschwester kümmert sich seit zehn Jahren um die kleine St. Josefs Kapelle in der Mitte der Hauptstraße. Sie selbst wurde hier schon getauft. Doch Gottesdienste finden hier nur noch einmal im Monat statt. In diesem "Hierzuland" werden Menschen in Hesweiler besucht, die sich um ihre Hauptstraße in allen erdenklichen Formen kümmern.
Autor: Fatma Aykut

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 20.08.2017 um 18:05 Uhr auf SWR.