Einfach himmlisch!

100 Jahre Wendt & Kühn

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die grünen Flügel mit den elf weißen Punkten sind das Markenzeichen der berühmten Engel aus Grünhainichen. Die kunsthandwerkliche Fertigung der heute weltweit bekannten Wendt & Kühn-Figurenwelt beruht auf einem reichen Musterschatz aus über 2.500 Skizzen, Farbentwürfen und Maßzeichnungen der Gründerinnen Grete Wendt (1887 - 1979) und Grete Kühn (1888 - 1977) sowie von Weggefährtin Olly Wendt (1896 - 1991). Grete Wendts himmlische Geschöpfe sprechen damals wie heute Liebhaber und Sammler aus aller Welt an. Die Figuren sind noch immer die gleichen, nur die Präsentation ist aufwendiger geworden. Auch der Markt hat sich erweitert.


Die grünen Flügel mit den elf weißen Punkten sind das Markenzeichen der berühmten Engel aus Grünhainichen. Die kunsthandwerkliche Fertigung der heute weltweit bekannten Wendt & Kühn-Figurenwelt beruht auf einem reichen Musterschatz aus über 2.500 Skizzen, Farbentwürfen und Maßzeichnungen der Gründerinnen Grete Wendt (1887-1979) und Grete Kühn (1888-1977) sowie von Weggefährtin Olly Wendt (1896-1991).
Im erzgebirgischen Grünhainichen gründeten Grete Wendt und ihre Studienfreundin Grete Kühn 1915 die gemeinsame Firma "Wendt & Kühn". Die beiden Frauen hatten Anfang des 20. Jahrhunderts an der Kunstgewerbeakademie in Dresden studiert. Ihren ersten Weihnachtsengel entwarf Grete Wendt 1914 für ihren Bruder Johannes, Soldat im Ersten Weltkrieg, als Zeichen der Hoffnung. 1937 gewann der Engelberg mit Madonna eine Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung - der internationale Durchbruch für "Wendt & Kühn".
Beim Entwurf der Engelmusikanten beschritt Grete Wendt neue gestalterische Wege. Im Kontrast zur traditionellen Erzgebirgskunst, die oftmals eher starr wirkte, verlieh sie ihren Entwürfen eine schwungvolle Dynamik. "Meine Großtante hauchte ihren Geschöpfen Leben ein und gab ihnen kreative Eigenständigkeit", erklärt Claudia Baer, geb. Wendt, die heute in dritter Generation das Unternehmen leitet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb zu 50 Prozent enteignet. Mit Hilfe ihrer Mitarbeiter konnte Grete Wendt die verlorenen Anteile zurückkaufen. 1954 wurde sie in der DDR als Kunstschaffende anerkannt. Doch der Handwerksbetrieb musste sich den DDR-Wirtschaftsplänen unterordnen: Über 90 Prozent der Produktion gingen in den Export. Im Jahre 1972 wurde der Betrieb verstaatlicht und in VEB Werk-Kunst umbenannt.
Grete Wendts himmlische Geschöpfe sprechen damals wie heute Liebhaber und Sammler aus aller Welt an. Zu den prominentesten aus jener Zeit zählen der Humanist und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer, der in seiner Klinik im afrikanischen Lambarene einen Engelberg besaß, oder Helene Weigel, Intendantin des Berliner Ensembles und große Brechtdarstellerin, die oft nach Grünhainichen kam, um Kunsthandwerk aus der Manufaktur zu erwerben.
Die Figuren von "Wendt & Kühn" sind noch immer die gleichen, nur die Präsentation ist aufwendiger geworden. Auch der Markt hat sich erweitert. Die Produkte werden heute in die ganze Welt exportiert und sind besonders in Schweden, Japan und den USA beliebt.
Ein Film von Adina Rieckmann aus der Reihe "Der Osten - Entdecke wo du lebst"

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 16.12.2017 um 11:45 Uhr auf MDR.

16.12.2017
11:45
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Wirtschaft, Porträt/Biografie
Alternative Ausstrahlungstermine:
16.12.2017 11:45 Uhr MDR
10.12.2016 11:30 Uhr MDR
07.10.2015 05:50 Uhr MDR
07.10.2015 01:15 Uhr MDR
06.10.2015 20:45 Uhr MDR