Bayern erleben

Zuflucht Ampermoos

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das Ampermoos ist ein Kleinod unter Bayerns Naturschutzgebieten. Doch dieses Paradies ist bedroht. Die nahe Autobahn soll weiter ausgebaut werden, es soll gebaut werden und die Landwirte sperren sich gegen eine notwendige Erweiterung des Schutzgebietes.


Dort, wo die Amper aus dem Ammersee fließt, liegt eines der größten zusammenhängenden Niedermoore in Deutschland. Doch das Ampermoos ist kaum sechs Kilometer lang und nur noch ein paar Hundert Meter breit. Nach jahrhundertelangen Eingriffen des Menschen ist es auf die Hälfte seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Torfabbau, Überdüngung und der sinkende Grundwasserspiegel sorgen für große Probleme. Trotzdem ist das Moos eine wichtige Zuflucht für seltene Tier- und Pflanzenarten geblieben. Biber sind hier zu Hause. In den hohen Gräsern werden im Frühjahr die Rehkitze geboren, weiden mit ihren Rudeln schon bald in den schwer zugänglichen Auen, in die sich kaum ein Mensch verirrt. Über 60 Brutvogelarten, zahlreiche Schnecken, Libellen und Muscheln hat der Gebietsbetreuer Christian Niederbichler inzwischen kartiert, darunter 21 vom Aussterben bedrohte Arten. Um sie zu schützen, greifen der Biologe und seine Helfer zu ungewöhnlichen Methoden und schmieden Allianzen mit den Anwohnern.

Dank den Naturschützern ist das Ampermoos zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Selbst der vom Aussterben bedrohte Brachvogel brütet hier wieder. Die Zahl der Brachvogelpaare hat sich seit dem Engagement von Christian Niederbichler verdreifacht. Doch schon wieder droht Gefahr. Neue Baugenehmigungen rücken Gewerbegebiete und Wohnhäuser an den Rand des Ampermooses. Und dann ist da noch ein Eindringling, der die Wiesenbrüter bedroht: Der Waschbär ist im Ampermoos aufgetaucht ...

Christian Niederbichler kämpft an vielen Fronten für die Zukunft des Ampermooses. Hat er überhaupt eine Chance, diesen Kampf zu gewinnen?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 18.12.2017 um 21:00 Uhr auf BR.