Abenteuer Seidenstraße

Der Bosporus - Zwischen zwei Welten

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Alfred de Montesquiou reist in dieser Folge in die türkische Großstadt Edirne, die an der Seidenstraße lag. Aus der osmanischen Metropole an der Seidenstraße wurde in Zeiten des Kalten Kriegs eine etwas verschlafene Provinzstadt hinter dem Eisernen Vorhang. Dort besichtigt er unter anderem die Selimiye-Moschee. Sie gilt als Höhepunkt der sakralen osmanischen Architektur und war die erste Moschee an der Seidenstraße.


Alfred de Montesquiou reist in dieser Folge in die türkische Stadt Edirne. Die Gegend, die einst Thrakien genannt wurde, ist reich an osmanischen Architekturschätzen. Dazu gehört die Selimiye-Moschee, die erste an der Seidenstraße gelegene Moschee. An die eigentliche Moschee schließt sich eine Külliye an - ein Gebäudekomplex bestehend aus einer Schule, einem Krankenhaus, einer Bibliothek und einem türkischen Bad. Das Ensemble mit seinen vier eleganten Minaretten gilt als ein Höhepunkt der sakralen osmanischen Architektur. Besonders überwältigend ist die zentrale Kuppel mit 31 Metern Durchmesser.

Zum eindrucksvollen historischen Erbe gehört in Edirne auch der traditionelle Öl-Ringkampf, dessen Meisterschaften jedes Jahr im Kirkpinar-Stadion ausgetragen werden. Am Stadtrand von Edirne erkundet Alfred de Montesquiou gemeinsam mit dem Historiker Akan Akineci den Sultan-Bayezid-Komplex, ein einzigartiges Beispiel für das Zusammenwirken der Kenntnisse, die über die Seidenstraße hierher kamen. Der Komplex wurde im 15. Jahrhundert von Sultan Bayezid II. gestiftet. Er gehört zu den schönsten Beispielen für eine Külliye: eine zu einer Moschee gehörende karitative Einrichtung. Das berühmteste Gebäude dieses Komplexes ist das Darüşşifa, das Krankenhaus. Im Gespräch erfährt Alfred de Montesquiou viel über das fortgeschrittene medizinische Wissen des Osmanischen Reichs, das sich über die Seidenstraße ausbreiten konnte. In Istanbul finden sich bis heute Dutzende von Spuren aus der Zeit der Seidenstraße. Dazu gehört auch die berühmte Hagia Sophia, in der der junge Marco Polo betete, bevor er mit seinem Vater und seinem Onkel nach China aufbrach. Heute dient sie als Moschee. Dann zieht es den Reporter nach Bursa. Die Stadt war Anfang des 14. Jahrhunderts vor Edirne die Hauptstadt des noch jungen Osmanischen Reichs. Sie sollte zum westlichen Ausgangspunkt der Seidenstraße ausgebaut werden und bekam das Monopol für den Seidenhandel mit Europa. In Bursa ist neben der Seide ein anderes Kulturgut erhalten geblieben, das die türkische Mentalität stark geprägt hat: das Karagöz, ein Schattentheater mit bunt bemalten Figuren, das Kritik an sozialen und politischen Missständen übt. Der französische Journalist Alfred de Montesquiou ist seit Jahren im Nahen Osten als Reporter unterwegs - die Region begeistert ihn. Berufsbedingt hat er vor allem erfahren, welche Kriege und Krisen sich in dieser Region abspielen. Diesmal folgt er auf den Spuren von Marco Polo der alten Seidenstraße und zeigt alles, was diesen Teil der Welt erstrahlen lässt - seine jahrtausendealten Kulturen und Zivilisationen, die den Westen stets bereichert haben.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 16.12.2017 um 05:55 Uhr auf arte.