Bedrohte Wildnis (2/3)

Brasilien, im Reich der Goldenen Löwenäffchen

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das Goldene Löwenäffchen hat ein orangefarbenes Fell und eine leuchtend rote Mähne. Es lebt im Atlantischen Regenwald in Brasilien, von dem heute nur noch rund fünf Prozent der ursprünglichen Fläche übrig sind. Die radikale Rodung hatte verheerende Auswirkungen auf die Affenpopulation, die noch auf etwa 3.000 Tiere geschätzt wird. Inzwischen führt sogar die Transamazônica, eine der wichtigsten brasilianischen Autobahnen, von Osten nach Westen quer durch das Schutzgebiet. Um das Risiko vermehrter Inzucht und deren Folgeschäden zu vermeiden, müssten die Äffchen die vielbefahrene Straße überqueren.


Der Atlantische Regenwald ist weniger bekannt als der tropische Regenwald des Amazonasbeckens, liegt aber ebenfalls auf brasilianischem Staatsgebiet. Einst erstreckte sich die Mata Atlântica an der Ostküste des Landes über Tausende Kilometer von Norden nach Süden; heute ist von ihr nur noch ein Bruchteil übrig, den Experten auf fünf Prozent der Ursprungsfläche schätzen. Die meisten Bäume wurden schon vor langer Zeit gefällt. Riesige Waldgebiete wurden völlig gerodet, um Raum für Landwirtschaft oder rentablere Baumplantagen zu schaffen.

Heute verteilt sich die Mata Atlântica auf viele kleine "Inseln", dazwischen liegen Ackerflächen. Ein kleiner Teil des Regenwaldes konnte dennoch bewahrt werden: Auf diesem kostbaren kleinen Gebiet von nur wenigen Hektar leben seit über 30 Jahren die letzten Goldenen Löwenäffchen.

Der Verein Associação Mico-Leão-Dourado (AMLD) setzt sich für den Schutz der bedrohten Tierart ein. Die Biologin Andrea Martins studiert die Löwenäffchen und hat die Populationen seit über 20 Generationen verfolgt. Die Gruppe ist größer geworden - doch auch das ist problematisch, denn die verfügbare Fläche ist zu klein, um den neuen Familien eine Heimat zu bieten. Weiterziehen können die Äffchen nicht, denn ein riesiges Hindernis hält sie auf: die Bundesstraße BR-101, eine der wichtigsten brasilianischen Autobahnen, die mitten durch ihr Schutzgebiet führt. Mit dem ständig wachsenden Verkehrsaufkommen ist die Straße für die kleinen Äffchen unüberwindbar geworden. Der Biologe und Spezialist dieser Affenart, Carlos Ruiz Miranda, konstatiert, dass die Autobahn das größte Hindernis beim Wachstum der Affenpopulation darstellt - und dass die geplante Erweiterung die Zukunft der Spezies gefährdet. Dokumentationsreihe Frankreich 2016

Film von Guillaume Levis

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 16.12.2017 um 10:45 Uhr auf arte.

16.12.2017
10:45
Livestream
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Tiere, Natur, Brasilien
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