planet e.: Die Wahrheit über das Heizen mit Holz
Der Holzofen steht für behagliche Wärme, sein Brennstoff für Umweltfreundlichkeit. Doch wir verbrennen immer mehr Holz, betreiben damit sogar Kraftwerke. Stimmt dann die Ökobilanz noch?
Wer in Deutschland sein Eigenheim auf eine Holzheizung umstellt, erhält staatliche Fördermittel. In einigen EU-Ländern wird sogar die Umrüstung alter Kohlekraftwerke auf Holz gefördert. Die Folge: Das Brennholz wird knapp.
Wenn das Holz im Ofen oder Kamin knistert, fühlen sich viele Deutsche rundherum wohl: Durch den behagliche Wärme spendenden Öfen sparen sie Energiekosten und tun zudem noch etwas für die Umwelt. Denn schließlich ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, das Heizen damit automatisch nachhaltig. Jahrelang wurde der Umstieg auf Holzheizungen propagiert und auch von Umweltschützern gefordert.
Mittlerweile sieht das Gesche Jürgens anders. Sie ist Wald-Campaignerin bei Greenpeace. Ursprünglich sollte nur Schwachholz zu Pellets verarbeitet und so zum Einsatz in Holzheizungen kommen, also Holz, dass keine andere Verwendung finden kann. Doch die große Nachfrage nach Holzöfen hat das geändert. Tatsächlich wird Holz als Brennstoff mittlerweile um die halbe Welt transportiert. Das Verbrennen von Holz sei nicht wirklich CO2-neutral, sagt Jürgens. Weil nicht in jedem Fall gesichert sei, dass die verbrannte Holzmenge durch Aufforstung auch wieder ersetzt wird. Der immer größer werdende Holzhunger von Privathaushalten und der Industrie ruiniere zudem auch jahrhundertealte, kostbare Naturwälder. Denn die werden nicht selten durch wenig artenreichen Plantagenwald ersetzt.
"planet e." geht der Frage nach, inwieweit uns das Heizen mit Holz auf den sprichwörtlichen Holzweg führt.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 07.01.2018 um 16:35 Uhr auf ZDF.