Das leise Sterben der Löwen

Film von Axel Gomille

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Nie ging es Löwen so schlecht wie heute. Ein Team internationaler Forscher hat den Bestand in Afrika untersucht. Mit alarmierenden Ergebnissen. Droht dem König der Tiere der Untergang? Dieser Frage gehen die Löwenforscher Dr. Philipp Henschel und Ingela Jansson in Tansania nach. Dort finden Löwen noch geeignete Lebensräume, stoßen aber auch auf viele Probleme. Ein Rudel macht ihnen besonders Sorgen, denn das Löwenmännchen wurde von Menschen getötet. Ob die Jungtiere noch am Leben sind? Ingela und Philipp machen sich auf die Suche nach dem Löwenrudel, dessen Schicksal stellvertretend für viele wildlebende Löwen steht.


Nie ging es Löwen so schlecht wie heute. Ein Team internationaler Forscher hat den Bestand in Afrika untersucht. Mit alarmierenden Ergebnissen. Droht dem König der Tiere der Untergang? Dieser Frage gehen die Löwenforscher Dr. Philipp Henschel und Ingela Jansson in Tansania nach. Dort finden Löwen noch geeignete Lebensräume, stoßen aber auch auf viele Probleme.

Besonders schwierig ist es für die Tiere, in von Menschen bewohnten Gebieten zu überleben. "Das hat zu deutlichen Bestandseinbußen geführt", berichtet Philipp Henschel. Der deutsche Zoologe arbeitet für die Organisation "Panthera", die sich ganz dem Schutz von Wildkatzen verschrieben hat. Er ist dort für Löwen zuständig. "Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Anzahl der Löwen um etwa 90 Prozent zurückgegangen. Heute gehen wir davon aus, dass es nur noch rund 20.000 wildlebende Löwen gibt", sagt Henschel.

Experten schätzen, dass die Tiere nur noch in rund acht Prozent ihres ehemaligen Verbreitungsgebietes vorkommen. Eine dramatische Entwicklung, die bisher weitgehend unbemerkt geblieben ist. "In großen Nationalparks, wie etwa der Serengeti, lassen sich Löwen bis heute leicht beobachten. Das mag darüber hinwegtäuschen, dass die Großkatzen außerhalb von Schutzgebieten einen massiven Bestandseinbruch erleben", erläutert Henschel.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Um die Bedürfnisse der stetig wachsenden Bevölkerung zu stillen, werden große Wildnisflächen in Acker- und Nutzland umgewandelt. Viele Löwenbestände werden dadurch voneinander getrennt und sind inzwischen durch Inzucht bedroht. Selbst wo der Lebensraum noch vorhanden ist, finden Löwen oft keine Nahrung mehr. Einerseits jagen Menschen die natürlichen Beutetiere der Löwen für den eigenen Kochtopf, andererseits konkurrieren ihre Rinder- und Ziegenherden mit den wildlebenden Huftieren. Den Löwen bleibt also häufig keine andere Wahl, als Nutztiere zu reißen. Das wiederum führt dazu, dass Dorfbewohner aus Vergeltung oder präventiv Löwen töten.

Dagegen möchte die schwedische Löwenforscherin Ingela Jansson etwas tun. Sie untersucht im Ngorongoro-Schutzgebiet in Tansania, wie Löwen in der Nachbarschaft von Menschen und ihrem Vieh zurechtkommen. Ein Rudel macht ihr besonders Sorgen, denn das Löwenmännchen wurde von Menschen getötet. Ob die Jungtiere noch am Leben sind? Ingela und Philipp machen sich auf die Suche nach dem Löwenrudel, dessen Schicksal stellvertretend für viele wildlebende Löwen steht.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 06.01.2018 um 03:45 Uhr auf PHOENIX.