Vergissmeinnicht

Jacqueline Auriol, Testpilotin

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das 20. Jahrhundert ist reich an Ereignissen, die Europa nachhaltig prägten. Die Reihe widmet sich jenen Menschen, die - wenn auch manchmal nur für kurze Zeit - zu Mitgestaltern der europäischen Geschichte wurden, später aber in Vergessenheit gerieten. Jede Folge schildert eines dieser besonderen Schicksale.
* Jacqueline Auriol, die Schwiegertochter des französischen Staatspräsidenten Vincent Auriol, entschied sich 1947 für eine Laufbahn als Pilotin. Im Sommer 1953 erreichtesie als erste Frau Überschallgeschwindigkeit. Für ihre fliegerische Leistung erhielt sie den Orden der Ehrenlegion.


Sie galt als eine der schönsten Frauen von Paris: Jacqueline Auriol, die Schwiegertochter des französischen Staatspräsidenten Vincent Auriol. 1947 entschied sie sich für eine Laufbahn als Pilotin. Sie hatte Kunst an der Ecole de Louvre in Paris studiert und war die erste Frau, die Kunstflug praktizierte. Zwischen 1948 und 1954 erwarb Jacqueline Auriol sechs Pilotenscheine für verschiedenste Flugzeugtypen, den Segel- und den Kunstflugschein. Bald arbeitete sie als Testpilotin und flog in einer Staffel mit 20 Luftakrobaten in Air-Shows mit. Im Juli 1949 erlitt sie als Kopilotin eines Wasserflugzeugs eine Bruchlandung. Sie überlebte, doch ihr Gesicht wurde völlig entstellt. Sie musste sich unzähligen Operationen unterziehen. Doch sie gab nicht auf und sorgte weiterhin für Furore in der Fliegerwelt. Im Sommer 1953 erreichte Jacqueline Auriol als erste Frau Überschallgeschwindigkeit: Mit einem Düsenjäger des Typs "Mystère" durchbrach sie die Schallmauer und erreichte 1.195 Stundenkilometer. Für ihre fliegerische Leistung erhielt die "schnellste Frau der Welt" aus der Hand des französischen Staatssekretärs für Luftfahrt, Pierre Montel, den Orden der Ehrenlegion, dennoch geriet auch sie bald in Vergessenheit. An historischen Wendepunkten waren häufig Menschen beteiligt, deren eigenes Schicksal dadurch eine bestimmte Richtung nahm, die später jedoch schnell in Vergessenheit gerieten. Das Englische hat für solche Helden, deren Taten nie besungen wurden, den Begriff "Unsung Heroes". Die Reihe schildert 20 solcher Schicksale und stellt die damit verbundenen Ereignisse in einen gesamteuropäischen Zusammenhang. Mit umfangreichem historischem Archivmaterial, aktuellen Aufnahmen an Originalschauplätzen und zahlreichen O-Tönen vermittelt die Reihe bewegte Momente der Geschichte hautnah.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 06.01.2018 um 18:00 Uhr auf arte.