Tolle Geschichten von kleinen Autos

Googo, Lloyd und andere Minis

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Goggo, Lloyd oder Isetta: Sie alle haben Automobilgeschichte geschrieben. Die kleinen Autos waren praktisch, sympathisch, manchmal lustig. Und auch heute noch haben sie ihre Fans.


Goggo, Lloyd oder Isetta: Sie alle haben Automobilgeschichte geschrieben. Die kleinen Autos waren praktisch, sympathisch, manchmal lustig. Und auch heute noch haben sie ihre Fans.

Nach dem 2. Weltkrieg war die Autoproduktion in Deutschland sehr schleppend angelaufen. Die Produktionshallen waren zum großen Teil zerstört, es fehlte an Rohstoffen, Arbeitern, Benzin und natürlich an Geld. Erste Autos - meist Vorkriegsmodelle - wurden zwar wieder produziert, allerdings in kleiner Stückzahl. Die Währungsreform 1948 und der Marshall-Plan brachten die deutsche Wirtschaft - und die Autoindustrie - allmählich wieder in Schwung. 1949 rollte der 50.000ste VW-Käfer vom Band, vier Jahre später feierte man die halbe Million. Insgesamt waren in der BRD 1953 schon wieder eine Million Personenkraftwagen gemeldet.

Doch bei den meisten Menschen war das Geld knapp, zwei statt vier Räder waren die Normalität. Die Leute aber träumten vom Auto, von einem "Dach über dem Kopf" - auch beim Fahren. Da kamen die günstigen Klein- und Kleinstwagen gerade recht, die in Deutschland in den 50er Jahren entwickelt wurden.

Wie der BMW-Verkaufsschlager Isetta: Er hatte einen 250 bzw. 300 Kubikzentimeter Motorrad-Motor und fuhr 85 Kilometer pro Stunde. Für 2.580 Mark war das Auto zu haben. 3.390 kostete der Zündapp Janus. Das Besondere an ihm: Die Passagiere saßen Rücken an Rücken, zwischen den Sitzen lag der Mittelmotor. Gerne demonstrierte man die Geräumigkeit des kleinen Autos. Der Heinkel-Kabinenroller, ein Winzling von 2,55 Metern, bot immerhin Platz für drei - notfalls auch vier - Personen.

Besonders erfolgreich war das Goggomobil, das sogar in die USA exportiert wurde. Dabei ist es mit seinen 2,90 Metern ziemlich genau halb so groß wie ein Cadillac. Aber die solide Bauweise, der zuverlässige Zweitakt-Motor und der günstige Preis überzeugten die Käufer.

Ebenfalls ein großer Name unter den kleinen Autos: der NSU Prinz, der bis 1973 in verschiedenen Varianten gebaut wurde.

Die meisten Klein- und Kleinstwagen aber verschwanden in den 60er Jahren von der Bildfläche. Viele der Firmen gingen Pleite. Die Deutschen hatten mehr Geld, sie wollten größere Autos mit mehr Komfort. Einige Exemplare aber haben sich bis heute gehalten. Und die werden von ihren Besitzern mit viel Liebe gehegt und gepflegt. Redaktion: Birgit Nannen

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 08.01.2018 um 02:45 Uhr auf SWR.