Meine Brüder und Schwestern in Nordkorea

Film von Sung-Hyung Cho

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Was wir von Nordkorea zu sehen und zu hören bekommen, ist immer das Gleiche: Militär-Paraden, Kriegsdrohungen, Hungersnöte, abgemagerte Kinder und nicht zuletzt drei Generationen von scheinbar wahnsinnigen Diktatoren. Die in Korea geborene deutsche Filmemacherin Sung-Hyung Cho hat Nordkorea besucht und mit vielen Menschen gesprochen. Der Blick der Regisseurin ist frei von jeglicher Wertung. So kommt ein Volk zum Vorschein, dessen Liebe zu "seinem Führer" uns mehr als einmal sonderbar erscheint, das seine Wünsche und die sehnsuchtsvolle Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der beiden Koreas aber noch längst nicht aufgegeben hat.


Wer weiß schon außerhalb des Landes wirklich etwas über Nordkorea? Was wir von diesem abgeschotteten Reich zu sehen und zu hören bekommen, ist immer das Gleiche: Militär-Paraden mit Panzern und Raketen, Soldaten und Soldatinnen, die wie Roboter marschieren, Kriegsdrohungen, Hungersnöte, abgemagerte Kinder und nicht zuletzt drei Generationen von scheinbar wahnsinnigen Diktatoren und eine ihnen hysterisch huldigende Gefolgschaft.

Ausländer, die nach Nordkorea reisen, verstehen die Menschen nicht. Die in Korea geborene deutsche Filmemacherin Sung-Hyung Cho spricht ihre Sprache, aber auch ihr ist das Land, der nördliche Teil ihrer Heimat, fremd. Cho, Regisseurin von Heimatfilmen besonderer Art ("Full Metal Village"), hat sich diesmal auf eine eindrucksvolle Reise zur Erkundung dieser ihr fremden nordkoreanischen Heimat begeben.

Die Menschen, denen sie auf dieser Reise begegnet - darunter Soldatinnen, Bauern, Näherinnen, ein Ingenieur und seine Familie - sind keine Zufallsbekanntschaften, sondern wurden vom Regime ausgesucht. Trotzdem entsteht durch die aufrichtig interessierten, respektvollen Fragen von Cho im Gespräch eine berührende Nähe, die einen Einblick gewährt hinter die Klischees und die - in den Industriezentren - protzige Propagandafassade einer uns verschlossenen Lebenswelt.

Der Blick der Regisseurin ist frei von jeglicher Wertung. So kommt ein Volk zum Vorschein, dessen Liebe zu "seinem Führer" uns mehr als einmal sonderbar erscheint, das seine Wünsche und die sehnsuchtsvolle Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der beiden Koreas aber noch längst nicht aufgegeben hat. "Kommen Sie und suchen Sie nach uns", bittet am Ende die strenge Matriarchin die Autorin Sung-Hyung Cho.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 14.02.2018 um 23:25 Uhr auf WDR.