planet e.: Der Irrsinn mit der Gülle

Film von Torsten Mehltretter
30min, Deutschland 2018
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

200 Millionen Liter Gülle jährlich: ein Ergebnis unserer Massentierhaltung. Einfach auf die Felder kippen – das verbietet die neue Düngeverordnung. Deutschland ist im Güllenotstand.

Viele Güllesilos sind voll bis zum Rand. Den Tierhaltern steht der Mist buchstäblich bis zum Hals. Grund sind die starren Regeln der neuen Gülleverordnung. Kaum in Kraft getreten, werden die Schwächen des Regelwerks offensichtlich.

Seit dem 16. Januar beobachtet Bauer Hansen stündlich den Wetterbericht. Er und viele weitere Kollegen haben die Erlaubnis, ab jetzt Gülle zu fahren - doch der viele Regen, der seit dem vergangenen August über weite Flächen Deutschlands niederging, hat die Äcker unbefahrbar gemacht. "Zwei Tage vor der Frist waren die Bedingungen optimal, aber Flexibilität wollen unsere Behörden ja nicht, die brauchen ja alles schwarz und weiß", schimpft Landwirt Philipp Hansen.

Die neuen Regeln sind die Folge einer hartnäckigen politischen Ignoranz. Die EU mahnte schon lange einen neuen Umgang mit der Gülle an. Denn das in der Gülle enthaltene Nitrat spült der Regen in Bäche und Seen. Das belastete Wasser sickert sogar in die Böden bis ins Grundwasser. Deutschlands Wasserversorger müssen immer tiefer bohren, um sauberes Wasser zu finden. Schon bald, so ist die einhellige Einschätzung, könnte sich der Trinkwasserpreis in vielen Regionen deutlich erhöhen.

Wissenschaftler warnen noch vor anderen Folgen: Mit der Gülle kommen auch die Antibiotika aus der Tierhaltung in die Umwelt. Die Folge: Immer mehr Keime können sich ausbreiten, die nicht mehr auf Antibiotika reagieren. Aber auch das Ammoniak aus der Rindergülle wird zunehmend zum Problem. Aus dem Gas entwickelt sich sogenannter Sekundärfeinstaub, der kilometerweit übers Land fliegt und spürbar zum Luftproblem in den Innenstädten beiträgt.

Derweil wird die Gülle quer durch die Republik gefahren, in Landstriche ohne große Mastställe. Die Äcker dort vertragen noch den tierischen Flüssigdünger. Gülletourismus nennen Gegner der Massentierhaltung diese Lkw-Touren.

"planet e." sieht sich in Mastställen und auf deutschen Äckern um, folgt den Güllelastern und fragt nach, welche Alternativen es gibt, um die Gülleschwemme einzudämmen.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 18.03.2018 um 16:30 Uhr auf ZDF.

18.03.2018
16:30
Livestream
Art:Dokumentation
Kategorie:Wissenschaft, Technik und Umwelt
Themenbereich:Natur/Umwelt/Ökologie
Alternative Ausstrahlungstermine:
18.03.2018 16:30 Uhr ZDF