Hans Küng - Provokateur und Friedensstifter

Zum 90. Geburtstag von Hans Küng

Bequem war er wohl noch nie. Hans Küng, streitbarer Tübinger Theologe mit Schweizer Wurzeln, wird am 19. März diesen Jahres 90 Jahre alt. Er hat sich stets geweigert, sich für sein Denken von seiner katholischen Kirche Grenzen setzen zu lassen, und genau dafür lieben ihn viele Gläubige genau dieser Kirche. Für sie ist er ein Symbol dafür, dass auch im Katholizismus Unabhängigkeit und eigene Wege möglich sind. Für ihren Film, der den etwas anderen Hans Küng zeigen will, traf Ute-Beatrix Giebel Weggefährten Küngs aus drei Jahrzehnten.


Bequem war er wohl noch nie. Hans Küng, streitbarer Tübinger Theologe mit Schweizer Wurzeln, wird am 19. März diesen Jahres 90 Jahre alt. Er hat sich stets geweigert, sich für sein Denken von seiner katholischen Kirche Grenzen setzen zu lassen, und genau dafür lieben ihn viele Gläubige genau dieser Kirche. Für sie ist er ein Symbol dafür, dass auch im Katholizismus Unabhängigkeit und eigene Wege möglich sind.

Als es im Dezember 1979 zum Bruch zwischen ihm und der offiziellen Kirche kam und der eigenwillige Professor die kirchliche Lehrerlaubnis verlor, zog der sich nicht etwa aus Forschung und Lehre zurück: Er wechselte einfach das Parkett. Das "Aus" für seine Lehrtätigkeit an der Theologischen Fakultät der Universität Tübingen gab ihm die Zeit, sein "Projekt Weltethos" als fakultätsunabhängiger "Professor für Ökumenische Theologie"' voranzutreiben und mit ihm auch die Bühne der internationalen Politik zu betreten.

Ob Davos, New York, Teheran oder Dheli: Kein Weg war ihm zu weit, um mit hochkarätigen Gesprächspartnern aus Politik und Wirtschaft am Weltfrieden zu arbeiten. Schon Jahre vor der weltweiten Wirtschafts- und Bankenkrise mahnte der Theologe, dass eine globalisierte Politik und Ökonomie auch ein globales Ethos brauche. Dieses "Weltethos" destillierte er aus allen großen Religionen heraus, um mit ihm eine allgemeine Richtschnur für das menschliche Handeln liefern zu können. Für sein Ziel, mit einem Weltethos auch einem Weltfrieden - und einem Frieden zwischen den Religionen - näher zu kommen, reiste, redete und schrieb der Tübinger Theologe mehr als 30 Jahre lang.

Für ihren Film, der den etwas anderen Hans Küng zeigen will, traf Ute-Beatrix Giebel Weggefährten aus diesen drei Jahrzehnten. Da ist die Gräfin, die ihm die Stiftung finanzierte, der Bundespräsident a.D., der in stützte und unterstützte, der langjährige Begleiter auf den Reisen zu den Großen der Welt sowie eine evangelische Kollegin, die mit ihm für seine Ideen streitet. Sie alle tragen zu einem Portrait eines Mannes bei, der die Ruhe einer Gelehrtenstube mit der politischen Bühne tauschte, um auf fremdem Parkett zum Frieden zwischen den Religionen und zu einer neuen ethischen Weltordnung beizutragen.

Die Autorin Ute-Beatrix Giebel will wissen, ob der Theologieprofessor den Weltfrieden wirklich verbessern konnte. In ihrem Film zeigt sie mit zum Teil bisher unveröffentlichtem Material und mit neu gedrehten Sequenzen den Wissenschaftler wie den Menschen Hans Küng. Denn der kann manchmal genauso sperrig sein wie der Theologe.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 18.03.2018 um 09:00 Uhr auf SWR.

18.03.2018
09:00
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1521360000
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Porträt/Biografie, Christl. Religion
Alternative Ausstrahlungstermine:
16.04.2021 11:00 Uhr ORF 2
19.03.2018 01:15 Uhr tagesschau24
18.03.2018 20:15 Uhr tagesschau24
18.03.2018 09:00 Uhr SR
18.03.2018 09:00 Uhr SWR