St. Petersburg - Russlands Fenster zum Westen

Film von Sebastian Lindemann

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

St. Petersburg ist die glanzvollste Metropole an der Ostsee. Als Zar Peter der Große (1672-1725) begann, in den Sümpfen an der Newa eine Residenz zu errichten, war dies der Beginn einer neuen Ära. Russland bekam Zugang zur Ostsee und damit ein "Fenster nach Europa". Heute bewegt sich die nördlichste Millionenstadt der Welt im Spannungsfeld zwischen großer Vergangenheit und den Ansprüchen an eine moderne Weltstadt.


St. Petersburg ist die glanzvollste Metropole an der Ostsee. Als Zar Peter der Große (1672-1725) begann, in den Sümpfen an der Newa eine Residenz zu errichten, war dies der Beginn einer neuen Ära. Russland bekam Zugang zur Ostsee und damit ein "Fenster nach Europa". Heute bewegt sich die nördlichste Millionenstadt der Welt im Spannungsfeld zwischen großer Vergangenheit und den Ansprüchen an eine moderne Weltstadt. Der Film porträtiert Menschen, die mit ihrem Wissen und Erfindungsreichtum die Stadt mitgestalten und St. Petersburg den Weg in die Zukunft ebnen.
In den Sommermonaten, wenn die Tage länger werden, entfachen die "Weißen Nächte" ihren Zauber und tauchen die Stadt in ein magisches Licht. Dann ist das historische Stadtzentrum für Anton Waganow eine unerschöpfliche Kulisse. Er gehört zu den Roofern. Sie steigen auf die Dächer der Stadt auf der Jagd nach ungewöhnlichen Panoramen. Anton hat ein paar Tricks auf Lager, um in die Gebäude zu gelangen. Für ihn ist es immer ein Wettlauf gegen die Zeit. Gelegentlich rufen Bewohner schon mal die Polizei, wenn sie verdächtige Schritte hören. Auch die Gefahr, von unten entdeckt zu werden, ist groß. Ein Roofing-Verbot gibt es bisher noch nicht.

Seit der Öffnung Russlands zum Westen dominieren europäische Geschäfte und Luxuswaren die Einkaufsstraßen wie den Newski-Prospekt. Auch die russische Küche ist in den Hintergrund geraten. Igor Grischetschkin ist Chefkoch im Kokoko, einem kleinen Restaurant in der Innenstadt. Mit seinen Kreationen möchte er der russischen Küche zu neuen Erfolgen verhelfen. Igor hat sich dazu entschieden, nur saisonale Produkte für seine Gerichte zu nutzen. Mit Kräuterkundlerin Natalia geht er in den Wäldern vor der Stadt auf die Suche nach den Zutaten, die er für seine Gerichte verwendet. Dazu gehört die landestypische, traditionelle Suppe, die er Borschtsch 3.0 nennt. Igor Grischetschkin hat mit der neuen russischen Küche einen Trend gesetzt. Das Kokoko gehört für Gourmets schon jetzt zu den besten Restaurants der Stadt.

Kurz nach Mitternacht ist Schichtbeginn für den Lotsen Alexej Rumjantsev. Schiffe, die ins Landesinnere und dann über die Wolga bis zum Kaspischen Meer wollen, müssen das Nadelöhr von St. Petersburg passieren. Dabei sind sie auf seine Erfahrung angewiesen. Ab 2 Uhr, wenn sich die Newa-Brücken öffnen, zählt jede Minute, um alle Schiffe in Kolonne durch die Stadt zu lotsen. Bis zu 15 Schiffe passieren St. Petersburg pro Nacht. Für die Lotsen ist es eine Herausforderung, für die Menschen am Ufer dagegen ein Schauspiel. Sie versammeln sich, um die Durchfahrten mit zu verfolgen oder einfach nur die "Weißen Nächte" zu erleben.
alpha-expedition: Russland

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 13.06.2018 um 20:15 Uhr auf ARD alpha.