Museums-Check mit Markus Brock

Alle zehn Jahre blickt die Kunstwelt nach Münster zur Ausstellung "Skulptur Projekte": Auch ab 10. Juni 2017 verwandelt sich die Stadt wieder 114 Tage lang in einen öffentlichen Kunstraum. Veranstalter ist das LWL-Museum für Kunst und Kultur. Markus Brock besucht das Museum und geht in Münster auf Skulpturen-Entdeckungstour. Begleitet wird er von der Schauspielerin Friederike Kempter. Das 1908 am historischen Domplatz eröffnete LWL-Museum für Kunst und Kultur erhielt 2014 einen postmodernen Neubau mit einem lichtdurchfluteten Foyer. 1000 Jahre Kunst, vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, vereint die mehr als 300 000 Objekte zählende Sammlung: Grafiken, Fotografien und Kunsthandwerke. Gemälde von August Macke und Gerhard Richter gehören ebenso dazu wie Videoarbeiten von Pipilotti Rist und Nam June Paik. Jüngst entstanden im Museum einige der neuen Werke für die "Skulptur Projekte Münster 2017". 35 Künstlerinnen und Künstler aus 19 Ländern sind dazu eingeladen. Sie suchen sich im Vorfeld einen Platz aus und realisieren ihre Ideen. Unter einer Bedingung: Das Werk ist nur auf Zeit hier, wird danach wieder abgebaut. 1977 rief der Kunstprofessor und Kurator Kasper König die "Skulptur Projekte Münster" gemeinsam mit dem Kunsthistoriker und Kurator Klaus Bußmann ins Leben. Was anfangs Kritik und Protest erntete, ist zum kulturellen Highlight avanciert. Und auch 2017 ist Kasper König als Kurator mit dabei. Markus Brock spricht mit ihm über die aktuellen Trends und fragt nach, welche Funktion die Skulptur im digitalen Zeitalter hat. Die Themen der teilnehmenden Künstler sind vielfältig und reichen von politischen und ästhetischen Fragen bis zur Identitätssuche in unserer globalisierten Gegenwart. Der in Bremen geborene Künstler Aram Bartholl verbindet Skulptur und Internet so aufregend, dass er weltweit zu Ausstellungen eingeladen wird. Seine Teilnahme in Münster kennzeichnet das künstlerische Profil der "Skulptur Projekte 2017", die den Begriff Skulptur und öffentlicher Raum noch einmal weiter ausloten. Neben klassischer Bildhauerei sind Installationen und Performances zu sehen. Ein Beispiel dafür ist die Langzeit-Performance der Rumänin Alexandra Piricis zum Thema "Nationales Gedächtnis" für den Friedenssaal im historischen Rathaus. Der Westfälische Frieden gilt als erster Friedensschluss, der ohne Waffengewalt, allein durch Kommunikation zustande kam. Zum wiederholten Mal wird auch Thomas Schütte dabei sein. Seine knallrote "Kirschensäule", die er für die "Skulptur Projekte 1987" realisierte, gehört heute zum Stadtbild von Münster. Friederike Kempter kennt die sympathische Studentenstadt Münster ziemlich gut, und die Münsteraner kennen die Schauspielerin: Seit 2002 ermittelt sie als Nadeshda Krusenstern im Münsteraner "Tatort" an der Seite von Axel Prahl und Jan Josef Liefers. Bei ihrem neuesten Fall war die Fernsehkommissarin in eine wilde Verfolgungsjagd im LWL-Museum für Kunst und Kultur verwickelt.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 10.06.2018 um 18:30 Uhr auf 3sat.