Wie das Land, so der Mensch

Italien - Carrara

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Seit dem 15. Jahrhundert ist das Stadtbild von Florenz geprägt von der Handschrift berühmter Bildhauer und Architekten. Vom Vorplatz bis zur Fassade der Kathedrale, von den Kirchen und Kapellen bis hin zu den Statuen auf dem Platz der Galerie der Uffizien: Die Stadt verdankt ihre Schönheit vor allem dem Marmor. Der sehr weiße, manchmal auch grau marmorierte Stein stammt aus dem Gebirgsmassiv, das die italienische Stadt Carrara umgibt, und ziert berühmte Sehenswürdigkeiten auf der ganzen Welt. Auch in anderen italienischen Städten wie Pisa oder Rom kann man ihn überall entdecken.


Seit dem 15. Jahrhundert ist das Stadtbild von Florenz geprägt von der Handschrift berühmter Bildhauer und Architekten. Vom Vorplatz bis zur Fassade der Kathedrale, von den Kirchen und Kapellen bis hin zu den Statuen auf dem Platz der Galerie der Uffizien: Die Stadt verdankt ihre Schönheit vor allem dem Marmor. Der sehr weiße, manchmal auch grau marmorierte Stein stammt aus dem Gebirgsmassiv, das die italienische Stadt Carrara umgibt, und ziert berühmte Sehenswürdigkeiten auf der ganzen Welt. Auch in anderen italienischen Städten wie Pisa oder Rom kann man ihn überall entdecken.

Bildhauer wie Michelangelo und Gian Lorenzo Bernini suchten sich vor Ort den qualitativ hochwertigen Stein für ihre Werke aus. Michelangelos vatikanische Pietà im Petersdom in Rom ist so entstanden. In den Steinbrüchen wird der besondere Marmor bis heute abgebaut. Derzeit werden im sogenannten Michelangelo-Steinbruch 40.000 Tonnen Marmor pro Jahr produziert und von hier aus in die ganze Welt verschifft. Dies hat die Landschaft, aber auch das politische Bewusstsein ihrer Bewohner entscheidend verändert.
Mit der aufkommenden Arbeiterbewegung wurde Carrara Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Kristallisationspunkt des proletarischen Kampfes für mehr soziale Gerechtigkeit - basierend auf anarchistischem und sozialistischem Gedankengut. Der Syndikalismus ist fest in der Geschichte der Stadt verankert. Heute genießt der Schutz des Gebirgsmassivs oberste Priorität: Seit 1960 ist der Marmorabbau nur noch unterirdisch erlaubt. Raphaël Hitier geht in der Gegend unter anderem mit dem Geologen Antonio Criscuolo, dem Bildhauer Luciano Massari und dem Geschichtsprofessor Daniele Canali auf geografische und historische Spurensuche. Mit Hilfe von Geologen, Historikern und Anwohnern sowie atemberaubender Luftaufnahmen ergründet die Serie "Wie das Land, so der Mensch" die Geschichte einiger der spektakulärsten Landstriche Europas. Raphaël Hitier führt durch die Serie, erforscht die historische Entwicklung der Landschaften und erkundet die örtliche Flora und Fauna. Dabei geht es stets um das Wechselspiel zwischen Menschen und Umgebung: Die Umwelt wird durch Landwirtschaft, Pflanzen- und Tierzucht gestaltet und prägt ihrerseits Mentalität und Identität ihrer Bewohner.

Detailscharfe Luftaufnahmen liefert ein kleiner unbemannter Hubschrauber, der im Laufe der Vorgängerserie "Mythische Orte" entwickelt wurde und als "Zuschauerauge" Bebauungen und örtliche Gegebenheiten aus einer neuen und originellen Perspektive erfasst.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 16.07.2018 um 17:35 Uhr auf arte.