Wie geht das? Die letzten Pfeffersäcke

Film von Verena Hartges

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Kein Gewürz ist beliebter in Deutschland als Pfeffer. In Hamburg verfeinert Pfeffer aber nicht nur das Essen, sondern hat auch immer dafür gesorgt, dass die Kaufleute, die "Pfeffersäcke", zu Reichtum kommen. Bis heute ist Hamburg weltweit einer der wichtigsten Umschlagsplätze für Gewürze. Der Film wirft einen Blick hinter die Fassaden der Firmen "Jantzen & Deeke" und "Ankerkraut" und zeigt, welchen Herausforderungen sich der moderne Gewürzhandel stellen muss, in einer fast 160 Jahre alten Handelsfirma und einer erst fünf Jahre alten Manufaktur.


Kein Gewürz ist beliebter in Deutschland als Pfeffer. In Hamburg verfeinert Pfeffer aber nicht nur das Essen, sondern hat auch immer dafür gesorgt, dass die Kaufleute, die "Pfeffersäcke", zu Reichtum kommen. Bis heute ist Hamburg weltweit einer der wichtigsten Umschlagsplätze für Gewürze. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in der Freien und Hansestadt noch etwa 50 Pfefferimporteure. Heute sind es noch zwei. Die Gewinnspanne ist längst nicht mehr so hoch wie früher. Die großen Hersteller kaufen lieber direkt in den Erzeugerländern. Und die politische Weltlage macht den Handel auch nicht einfacher.

Aber nicht alle haben aufgegeben: Kai Friedrich Jantzen (46) ist die Hälfte seines Lebens im Pfefferhandel tätig und will es auch bleiben. Zusammen mit seinem Cousin Sven Stamer (47) betreibt er in sechster Generation die 1859 gegründete Gewürzhandelsfirma Jantzen & Deeke GmbH im Katharinenviertel in Hamburg. Sie beliefern Hersteller und lokale Gewürzhändler mit tropischen Rohgewürzen.

Auf diese Weise landet bestimmt auch mal Pfeffer von Jantzen & Deeke in einer Gewürzmischung der Manufaktur Ankerkraut. Die Firma ist gut 150 Jahre jünger als Jantzen & Deeke, aber auch ein Familienunternehmen. Anne und Stefan Lemcke kreieren in Hamburg-Sinstorf ausgefallene Gewürzmischungen für Grillgut, Knödel und Obatzter, die sie vor allem online verkaufen. Sie beziehen ihre Rohstoffe vom Gewürzhändler, weil sie bislang das finanzielle Risiko gescheut haben und froh sind, sich nicht um die aufwändige Abwicklung der importierten Ware im Hafen kümmern zu müssen. Allerdings ist es schwierig, beim Großhändler besondere Gewürze zu bekommen, weil die auf Masse setzen.

Aber Stefan Lemcke hat es auf den "Champagner unter den Pfeffersorten" abgesehen: den roten Kampotpfeffer aus Kambodscha. Deswegen will Stefan Lemcke nach Südostasien fahren und erstmals direkt beim Erzeuger kaufen.

Der Film aus der Reihe "Wie geht das?" wirft einen Blick hinter die Fassaden der Firmen Jantzen & Deeke und Ankerkraut und zeigt, welchen Herausforderungen sich der moderne Gewürzhandel stellen muss, in einer fast 160 Jahre alten Handelsfirma und einer erst fünf Jahre alten Manufaktur.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 15.08.2018 um 18:15 Uhr auf NDR.

15.08.2018
18:15
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Deutschland, Wirtschaft, Menschen im Alltag
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26.11.2021 15:30 Uhr NDR
26.11.2021 15:30 Uhr Radio Bremen TV
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15.08.2018 18:15 Uhr NDR
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