Geisterstädte

Türkei - Nach Hause in die Vergangenheit

Einst hieß der Ort Levissi, heute heißt er Kayaköy. Die unbewohnten Ruinen der Stadt erinnern an den Bevölkerungstausch von 1923, als über eineinhalb Millionen griechisch-orthodoxe Christen ihre Heimatdörfer in der Türkei verlassen mussten, während eine halbe Million Muslime aus Griechenland in die Türkei vertrieben wurden. Für ihre Nachfahren ist Kayaköy ein Mahnmal, aber auch eine innere Heimat.


Die Sendereihe unternimmt eine knapp 30.000 Kilometer lange Entdeckungsreise rund um den Globus: von Italien über die Türkei nach China und Japan bis in die USA, zu Geisterstädten, die aus den verschiedensten Gründen dazu geworden sind. Was bedeutet das für die Bewohner mit ihren ganz unterschiedlichen Normen, Werten und Traditionen - und wie gehen sie damit um?

Geisterstädte sind Ergebnis von Flucht- oder Wanderungsbewegungen und damit Zeugnisse für verschiedenste Ereignisse oder Entwicklungen: von der staatlich gesteuerten Urbanisierung bis zum ökonomischen Niedergang; von der Naturkatastrophe bis zu Krieg und Vertreibung. Diese großen, abstrakt wirkenden Phänomene werden mit einem Mal greifbar, wenn sie Menschen betreffen: eine Familie in einer Stadt oder auf einem Dorf. Erst anhand ihrer Geschichten wird klar, was alles hinter dem Begriff Migration stecken kann. Hinter abstrakten Zahlenangaben treten Schicksale hervor.

Film von Barbara Dickenberger und Wolfgang Zündel

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 10.08.2018 um 22:30 Uhr auf PHOENIX.