Terra X

Der Dreißigjährige Krieg

2. Verwüstung und Versöhnung

Film von Ingo Helm und Volker Schmidt
(von 19.30 Uhr)
45min, Deutschland 2018
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Der Dreißigjährige Krieg ist als Urkatastrophe in die Geschichte eingegangen. In einem Zweiteiler beleuchtet "Terra X" den Krieg aus der Sicht der einfachen Soldaten und Zivilisten.

Der Dreißigjährige Krieg erfasst das gesamte Heilige Römische Reich deutscher Nation und seine europäischen Nachbarstaaten. Ein Krieg, der den Menschen Verderben und Tod bringt. Am Ende steht der "Westfälische Frieden", das größte Friedenswerk der Neuzeit.

Hans Heberle, der schwäbische Schuster, steht mit seiner Familie am Anfang des zweiten Teils. Er flieht in den Wald, und ein Experiment zeigt, ob und wie man im Wald überleben kann. Später wird die Familie hinter die vermeintlich sicheren Mauern der Stadt Ulm fliehen. Dort erlebt sie die schrecklichen Auswirkungen der Pest aus nächster Nähe. Die damaligen "Schutzmaßnahmen" gegen die Seuche reichen von Quarantäne bis zu Hexenverbrennungen.

Bei Lützen treffen die Schweden und die Kaiserlichen in einer großen Schlacht aufeinander. Gustav Adolf, der schwedische König, wird dort tödlich getroffen. Anhand eines Massengrabes, das von Archäologen geborgen wurde, wird die Kriegswirklichkeit lebendig. Wissenschaftler können aus den Befunden sogar einzelne Lebensläufe rekonstruieren.

In der Schlacht bei Nördlingen werden die Schweden vernichtend geschlagen. Doch durch das Eingreifen Frankreichs wird der Krieg noch verheerende 14 Jahre lang weitergehen.

Das Beispiel der Elisabeth Gemmeroth, verheiratete Gneupel, zeigt, was es für eine Soldatenfrau bedeutet, ihren Mann im Tross des Heeres jahrelang zu begleiten. Mit ihm, einem sächsischen Rittmeister, bildet sie eine zeittypische Überlebensgemeinschaft. Bis sie 1636 während der Schlacht von Wittstock an der Dosse auf der Flucht von einer verirrten Kugel getroffen wird. Nur ihr jüngster Sohn bleibt am Leben.

Der Söldner Peter Hagendorf entwickelt währenddessen eine einfache, aber wirkungsvolle Überlebenstechnik: Er hält sich immer möglichst nah bei seinen Vorgesetzten auf. Auch er hat im Tross seine Frau bei sich. Als sie krank wird, ist er rührend um sie bemüht und opfert für ihre Versorgung sogar sein Pferd - er, ein rauer Söldner und Haudegen. Seine endlosen Märsche führen ihn auch nach Amöneburg bei Marburg. Dort lebt der Bauer Caspar Preis, der wie Millionen seiner Zeitgenossen von Plünderungen schwer gebeutelt ist. Als ihm sein letztes Pferd im Stall geraubt wird, spannt er sich mit seinem Sohn und seinem Knecht selbst vor die Egge, um ein Feld bestellen zu können.

Am Ende stehen die Friedensverhandlungen von Münster und Osnabrück. Daniel Friese, der als Kind die Einnahme von Magdeburg miterleben musste, ist als Mitglied einer kleinen Delegation dabei. 1648 sind die jahrelangen Verhandlungen erfolgreich: Endlich wird Frieden geschlossen. Aber dem Söldner Peter Hagendorf ist nicht zum Feiern zumute. Zu viel Schreckliches hat er erlebt. In dem verwüsteten Land kann er froh sein, mit dem Leben davongekommen zu sein.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 17.09.2018 um 02:20 Uhr auf ZDF.