Die Sudetendeutschen und Hitler (1/2)

Heim ins Reich

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das Münchner Abkommen vom 29. September 1938 markiert das vorläufige Ende eines Konflikts zwischen Tschechen und Deutschen, dessen kritische Phase 1918 mit dem Zerfall der Donaumonarchie beginnt. Nach einer Revolution gründen Tschechen und Slowaken auf dem Boden der einstigen österreichischen Kronländer Böhmen und Mähren die erste tschechoslowakische Republik - für die Tschechen ein Durchbruch zu einer eigenen Identität, für die mehrheitlich Deutsch sprechende Bevölkerung ein Albtraum.


Das Münchner Abkommen vom 29. September 1938 markiert das vorläufige Ende eines Konflikts zwischen Tschechen und Deutschen, dessen kritische Phase 1918 mit dem Zerfall der Donaumonarchie beginnt. Nach einer Revolution gründen Tschechen und Slowaken auf dem Boden der einstigen österreichischen Kronländer Böhmen und Mähren die erste tschechoslowakische Republik - für die Tschechen ein Durchbruch zu einer eigenen Identität, für die mehrheitlich Deutsch sprechende Bevölkerung ein Alptraum. Früher tonangebend, ist sie im neuen Staat zur Minderheit geworden, kämpft verzweifelt um ihr kulturelles und wirtschaftliches Überleben. Deutsche Schulen werden geschlossen, die Kinder sollen auf tschechische Schulen gehen und Tschechisch lernen. Je heftiger die Deutschen bedrängt werden, umso stärker wird ihr Widerstand. Tschechoslowakische Truppen besetzen die deutschsprachigen Grenzgebiete zu Deutschland und Österreich, das so genannte Sudetenland. Bei gewalttätigen Protesten gibt es die ersten Toten. Die Repressionen nehmen zu, die Benachteiligungen durch den tschechischen Staat wachsen.

Beflügelt durch die Machtübernahme Adolf Hitlers in Deutschland, gründet 1933 der Sudetendeutsche Konrad Henlein eine Sammlungsbewegung, die sich Autonomie und Selbstbestimmung der Deutschen auf die Fahnen schreibt. Je radikaler ihre Parolen werden, umso mehr Zulauf erhält sie. Nicht alle Sudetendeutschen unterstützen Konrad Henlein, so etwa der Sozialdemokrat Lorenz Knorr; doch auch sie können nicht verhindern, dass die Mehrheit sich immer klarer auf Seite der Nazis stellt. Besonders prekär wird die Lage insbesondere für die jüdischen Sudetendeutschen. Gezielt und mit tatkräftiger Unterstützung Hitlers provoziert die Henlein-Partei Unruhen und versucht, die Krise anzuheizen, damit ein Krieg unvermeidlich scheint. Die Tschechen machen mobil und sind überzeugt, Hitler militärisch aufhalten zu können, auch mit Unterstützung der Verbündeten England und Frankreich. Doch zu groß ist der Wunsch in Europa, nach dem verheerenden Ersten Weltkrieg einen neuen Krieg auf alle Fälle zu verhindern. Die Alliierten unterzeichnen das Münchner Abkommen. Den Preis zahlen die Tschechen. Ihre gut gerüstete Armee muss kampflos zusehen, wie das Land zerstückelt wird. Dokumentation von Henning Burk und Pavel Schnabel

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 17.09.2018 um 01:30 Uhr auf HR.

17.09.2018
01:30
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, NS-Zeit und Folgen, Geschichte
Alternative Ausstrahlungstermine:
30.09.2018 02:05 Uhr tagesschau24
29.09.2018 21:02 Uhr tagesschau24
17.09.2018 01:30 Uhr HR
28.05.2017 02:05 Uhr tagesschau24
27.05.2017 21:07 Uhr tagesschau24