Die Story im Ersten: Meine Täter, die Priester

Wie die katholische Kirche mit Missbrauch umgeht

"Allzu lange ist in der Kirche Missbrauch geleugnet, weggeschaut und vertuscht worden. Die Opfer haben Anspruch auf Gerechtigkeit." Es war am 25.09.2018, dass Kardinal Reinhard Marx diese Sätze bei der Veröffentlichung der Missbrauchsstudie der katholischen Kirche gesagt und alle Opfer von Missbrauch durch katholische Amtsträger in Deutschland um Entschuldigung gebeten hat.

Der Film zeigt, wie es zwei befreundeten Priestern über fünf Jahrzehnte gelingt, unbehelligt davon zu kommen. Ihre Opfer warten bis heute auf Unterstützung. Einer der Betroffenen machte sich selbst auf die Suche.


"Allzu lange ist in der Kirche Missbrauch geleugnet, weggeschaut und vertuscht worden. Die Opfer haben Anspruch auf Gerechtigkeit." - Es war am 25.09.2018, dass Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, diese Sätze bei der Veröffentlichung der Missbrauchsstudie der katholischen Kirche gesagt und alle Opfer von Missbrauch durch katholische Amtsträger in Deutschland um Entschuldigung gebeten hat.

Dass der Umgang der Kirche mit Missbrauch auch aktuell noch problematisch ist, zeigt nun einer der prominentesten Opfervertreter in Deutschland - Matthias Katsch - in einer exklusiven ARD/WDR Recherche auf. Der ehemalige Canisius-Schüler und Sprecher der Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch" hat 2010 den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Deutschland ausgelöst. Über dreißig Jahre blieben die Verbrechen seiner Täter, der Jesuitenpriester Peter R. und Wolfgang S. im Verborgenen. Erst 2010 werden ihre Taten am Canisius-Kolleg durch Matthias Katsch und seine Mitschüler öffentlich. Und dann? Nur so viel ist bislang bekannt: Beide Täter wurden nach 2010 in Chile gesehen.

Weil die Aufklärung nicht voran geht, hat Matthias Katsch die Dinge nun selbst in die Hand genommen. Er ist nach Chile gereist und hat dort nach den Spuren seiner Täter und weiteren Opfern gesucht - und sie gefunden. Story-Autorin Eva Müller hat ihn dabei mit der Kamera begleitet. Die Recherche zeigt: Der zweite Haupttäter am Canisius-Kolleg, Wolfgang S., wohnt bis heute in Chile und hat dort einen Sportverein für Jugendliche gegründet. Er hat seinem ehemaligen Kollegen Peter R. von dort aus Jugendliche zum "Stipendium" nach Deutschland vermittelt. Während dieser Aufenthalte werden die Jugendlichen von Peter R. missbraucht.

Eine Rolle spielt auch das größte Sozialwerk Südamerikas: Christo Vive. Auch von hier aus brachen Jugendliche zu Priester Peter R. nach Deutsch-land auf, um bis zu einem Jahr bei ihm zu leben. Die Betroffenen sprechen in der ARD zum ersten Mal über Ihren Missbrauch durch Peter R. in Hildesheim, Berlin und Hannover. Film von Eva Müller

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 15.10.2018 um 23:30 Uhr auf Das Erste.

15.10.2018
23:30
Livestream
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HDTV: ja
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Recht/Justiz
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