Gleiche Liebe, falsche Liebe?!?

ARD-Themenwoche "Gerechtigkeit"

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

In einer Frühlingsnacht 2013 wurden Olivier Couderc und Wilfred de Bruijn mitten in Paris überfallen. Einer von ihnen erlitt schwerste Verletzungen. Der einzige Grund für diesen Überfall: Olivier Couderc und Wilfred de Bruijn sind schwul. Sie waren Händchen haltend durch die Stadt geschlendert. Fälle wie diesen gibt es überall in Europa. In seinem Film zeigt Peter Gerhardt die Auswirkungen von Homophobie in Frankreich, Deutschland, Litauen und Ungarn und dass Europa im Hinblick auf den Umgang mit Homosexuellen noch einen weiten Weg vor sich hat.


Spätestens die großen Demonstrationen 2013 in Frankreich haben gezeigt, dass ein Problem, das viele in Westeuropa für längst überwunden hielten, noch lange nicht beseitigt ist: Der Hass auf Lesben und Schwule. Zwei Drittel aller Homosexuellen in der EU trauen sich nicht, öffentlich Händchen zu halten, fast jede zweite Lesbe oder Schwule erlebt Diskriminierung, jeder fünfte Homosexuelle sogar körperliche Gewalt. Das ist das schockierende Fazit einer Studie der EU-Grundrechtekommission vom Mai 2013. Diese Homophobie ist nicht nur ein Gefühl. Sie äußert sich in realer Benachteiligung und oft sogar in brutaler Gewalt. In vielen Ländern vor allem Mittel- und Osteuropas müssen Lesben und Schwule, die sich offen zu ihrer Sexualität bekennen, sogar um ihr Leben fürchten.

Geschürt wird die Homophobie von rechten Politikern in ganz Europa und auch von Intellektuellen wie etwa dem deutschen Schriftsteller Akif Pirinçci. In seinem neuesten Buch hetzt Pirinçci offen gegen die vermeintliche "Verschwulung" der Gesellschaft. Seine Schmähschrift gegen Homosexuelle stand in Deutschland wochenlang weit oben auf der Bestsellerliste.

In seinem Film zeigt Peter Gerhardt die Auswirkungen von Homophobie in Frankreich, Deutschland, Litauen und Ungarn. Zu Wort kommen die Homohasser, die erklären, warum sie so vehement gegen die Gleichstellung von Homosexuellen kämpfen. Im Gespräch mit den Opfern zeigt sich, welche tiefen Spuren Homophobie bei den Betroffenen hinterlässt. Die Reife einer Demokratie zeigt sich im Umgang mit gesellschaftlichen Minderheiten. "Gleiche Liebe, falsche Liebe?!?" zeigt, dass Europa im Hinblick auf den Umgang mit Homosexuellen noch einen weiten Weg vor sich hat.
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ARD-Themenwoche 2018 "Gerechtigkeit"

Gerechtigkeit und Chancengleichheit in unserer Gesellschaft - darum geht es in der ARD-Themenwoche vom 11. bis 17. November 2018. "Gerechtigkeit ist ein Thema, das alle angeht", so NDR-Intendant Lutz Marmor, dessen Sender in diesem Jahr federführend für die Themenwoche ist. Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, erklärt: "Eine Gesellschaft hält nur zusammen, wenn jeder sich in seiner Würde gerecht behandelt fühlt."
Alle Fernseh- und Radioprogramme sowie die Online-Angebote der ARD beschäftigen sich vielfältig mit dem Thema und laden zur Diskussion ein. Die Genres reichen von dokumentarisch bis fiktional, von informativ und investigativ bis unterhaltsam und spielerisch. Die ARD-Themenwoche gibt es seit 2006 - ihr Ziel ist es, gesellschaftlich relevante Fragen breit und vielfältig aufzunehmen, viele Menschen damit zu erreichen und nachhaltig eine öffentliche, sachliche Diskussion anzustoßen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 11.11.2018 um 07:05 Uhr auf HR.

11.11.2018
07:05
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1541916000
Schlagwörter:ARD-Themenwoche 2018, Dokumentation/Reportage, Queer
Alternative Ausstrahlungstermine:
11.11.2018 07:05 Uhr HR
17.05.2018 22:45 Uhr HR
24.09.2015 00:15 Uhr HR
01.06.2015 08:55 Uhr arte
19.05.2015 08:55 Uhr arte
12.05.2015 20:15 Uhr arte