Heute im Osten - Reportage

Ein rebellischer Tod: Jan Palach und der Prager Frühling

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Im böhmischen Vsetaty wird gebaut. Auf den ersten Blick ist es eine gewöhnliche Baustelle, doch tatsächlich wird hier das Geburtshaus von Jan Palach grundsaniert. 50 Jahre nach dessen Selbstverbrennung im Januar 1969.


Im böhmischen Vsetaty wird gebaut. Auf den ersten Blick ist es eine gewöhnliche Baustelle, doch tatsächlich wird hier das Geburtshaus von Jan Palach grundsaniert. 50 Jahre nach dessen Selbstverbrennung im Januar 1969.

Der junge Student Jan Palach wollte sich nicht mit der Lethargie seiner Landsleute abfinden, die sich breit machte, seit fünf Monate zuvor sowjetische Panzer die Träume des Prager Frühlings niedergewalzt hatten. Seine demonstrative Selbstverbrennung auf dem Wenzelsplatz erschütterte die Nation.

Die Tat verstört die Tschechen bis heute. Der Grafiker Jan Poukar will die Wunde, die Palach hinterlassen hat, für die kommenden Generationen offen halten - Er war es, der mit Crowdfunding vor allem die jungen Tschechen dazu mobilisiert hat, Geld zu spenden. Damit wird das Geburtshaus in Vsetaty, das jahrzehntelang verfiel, nun zu einer Gedenkstätte umgebaut.

Zum 50. Jahrestag von Palachs Freitod ist die allerdings noch im Rohbau - ein Sinnbild für den Umgang mit Palachs Vermächtnis?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 12.01.2019 um 18:00 Uhr auf MDR.