Aschenputtels Fußstapfen

Dokumentarfilm Frankreich 2016

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Kaum eine andere Märchenfigur hat das kollektive Bewusstsein so stark geprägt wie Aschenputtel. Und das gleichermaßen für Kinder wie Erwachsene. Zudem ließen sich viele Künstler von der gedemütigten Kaufmannstochter, die nach dem Tod ihrer Mutter in der Asche neben dem Herd schlafen muss, zu Filmen, Theaterstücken, Opern und Balletten inspirieren. Woher kommt diese Faszination, die zu immer neuen Analysen und Fassungen der Aschenputtel-Geschichte führt? Der Dokumentarfilm "Aschenputtels Fußstapfen" geht den Ursprüngen des Märchenstoffs, seiner Symbolik und seinem zeitlosen Zauber auf die Spur.


Für die Anthropologin Nicole Belmont verkörpert Aschenputtel im klassischen Sinne das junge Mädchen, das von zu Hause ausziehen muss, um selbst eine Familie zu gründen. Aschenputtel ist eine mythische und zugleich allgemeingültige Figur, die in allen Ländern und zu allen Zeiten bekannt war. Der Dokumentarfilm folgt den Spuren der Märchenfigur bis ins China des 9. Jahrhunderts, wo die älteste schriftliche Quelle des Märchens gefunden wurde.

In Europa gab die Landbevölkerung die Geschichte mündlich weiter, bevor sie durch Charles Perrault und die Brüder Grimm auf Papier gebannt wurde. In den verschiedenen Versionen trifft Aschenputtel, auch Aschenbrödel genannt, ihren Prinz mal auf dem Ball, mal im Gottesdienst. Die Leitmotive des Märchens - Asche, Ausgehverbot, Ball und verlorener Schuh - blieben immer gleich, änderten mit der Zeit jedoch ihre Bedeutung.

Aschenputtel passte sich stets ihrer Epoche an, und in modernen Adaptionen wurde die böse Stiefmutter zur Kreditkarte und der Prinz zum Tycoon. Selbst Feministinnen nahmen sich der Figur an und stellten der perfekten Hausfrau aus dem Disneyfilm eine utopische Powerfrau gegenüber, wie sie Drew Barrymore in der Cinderella-Verfilmung "Auf immer und ewig" verkörperte.

Künstler wie Joël Pommerat, Rudolf Nurejew, Billy Wilder und Agnès Jaoui ließen das Aschenputtel in Filmen, Opern und Theaterstücken wieder aufleben. Und bewiesen: Das Märchen hat nichts von seiner Strahlkraft verloren.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 06.01.2019 um 00:55 Uhr auf arte.

06.01.2019
00:55
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
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Alternative Ausstrahlungstermine:
06.01.2019 00:55 Uhr arte
01.01.2019 01:25 Uhr arte
15.01.2017 06:10 Uhr arte
01.01.2017 16:50 Uhr arte