Lebenslinien

Zurück vom Terror

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Mit 28 Jahren blickt Irfan bereits auf ein Leben voller Extreme zurück. Als Jugendlicher hat er zum Dschihad, dem "Heiligen Krieg", aufgerufen und später als V-Mann für den Verfassungsschutz zwei Jahre lang die islamistische Szene ausspioniert.


Mit 28 Jahren blickt Irfan bereits auf ein Leben voller Extreme zurück. Als Jugendlicher hat er zum Dschihad, dem "Heiligen Krieg", aufgerufen und später als V-Mann für den Verfassungsschutz zwei Jahre lang die islamistische Szene ausspioniert.

Irfan erlebt als bosnisches Migrantenkind in Deutschland, was es bedeutet, nicht dazuzugehören. Nur auf dem Fußballplatz fühlt er sich wohl. Bis er auch dort nicht weiter gefördert wird, weil er kein Deutscher ist.

Als er bei einem Heimatbesuch von seinem Cousin, einem radikalen Salafisten, Informationen über die Unterdrückung der Muslime bekommt, nimmt er seinen Glauben plötzlich anders war. Irfan beginnt sich mit Propagandavideos auseinanderzusetzen. Ihn fasziniert der Zusammenhalt der Glaubensbrüder. Sowohl die Eltern als auch die Lehrer übersehen die Anzeichen seiner Radikalisierung. Mit 19 Jahren wird er verhaftet und darf nach knapp einem Jahr das Gefängnis verlassen - mit der Bedingung, dass er für den Verfassungsschutz Informationen aus der islamistischen Szene liefert. Doch als der Generalbundesanwalt Irfan als Kronzeugen für einen Prozess anfordert, verliert der Verfassungsschutz seinen guten V-Mann und Irfan seine Arbeit. Er ist nun enttarnt - die Szene weiß, dass er sie verraten hat. Von nun an lebt er ein Leben auf der Flucht und wünscht sich das, was er früher abgelehnt hat: ein ganz normales Leben.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 15.01.2019 um 04:30 Uhr auf BR.