Die Tanzschüler der Pariser Oper

Das neue Schuljahr

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die Pariser Oper hat eine der renommiertesten Ballettschulen Frankreichs von internationalem Ruf. Die 130 Schüler haben einen gemeinsamen Traum: eines Tages im Ensemble der Pariser Oper zu tanzen. Françoise Marie hat die Jungen und Mädchen zwischen 8 und 18 Jahren ein Schuljahr lang mit der Kamera begleitet. Ihre sechsteilige Reihe erzählt die Geschichte der Ballettschule und gibt Einblicke in das feine Räderwerk der Institution, die junge Tanztalente auf den Eintritt in die begehrteste Ballettkompanie Frankreichs vorbereitet.


September, 2011: An der Ballettschule der Pariser Oper blicken 130 Schüler zwischen 8 und 18 Jahren einem neuen Abenteuer entgegen. Für manche von ihnen ist es der allererste Tag an der Schule, andere freuen sich über die Rückkehr in eine bereits vertraute Welt. Viele kommen von weit her, einige sogar von sehr weit - aus Italien, Finnland oder China.

Jeden Morgen um acht Uhr erklimmen die Schüler die Stufen des großen Schulgebäudes, in dem alle Klassenstufen untergebracht sind. Der Nachmittag ist ganz dem Tanztraining gewidmet. Schon am ersten Tag nach den Ferien - die Schulleiterin und Spitzentänzerin Elisabeth Platel hat kaum ihre Ansprache beendet - steht eine neue Aufgabe an: Es geht an die Vorbereitungen für eine Parade, die die Pariser Ballettkompanie jedes Jahr seit 1949 zu einem Militärmarsch von Hector Berlioz in der Opéra Garnier aufführt. Für die ganz Kleinen ist es ein großer Moment, da sie zum ersten Mal in ihrem Leben auf der Bühne stehen.
Die vor 300 Jahren gegründete Ballettschule der Pariser Oper ist ein legendärer Ort von internationalem Renommee. 150 Jahre lang befand sich die Schule im Palais Garnier im Herzen von Paris, heute liegt sie in dem Pariser Vorort Nanterre, in einem lichtdurchfluteten Gebäude des französischen Architekten Christian de Portzamparc. Ihre Langlebigkeit verdankt die Tanzschule der Pariser Oper ihrer Rolle als bewährte Schmiede für erfolgreiche Tanzkünstler. Das klassische Repertoire steht im Mittelpunkt des Lehrplans, denn die Schüler sind Erben einer kulturellen Tradition.

Doch auch die zeitgenössische Tanzkunst findet hier ihre Beachtung. Der Ablauf des Schuljahres mit seinem Wechsel zwischen intensiver Trainingsarbeit, Momenten des Rückzugs und ersten Feuertaufen auf der Bühne verleiht dem Film seinen Rhythmus. Indem sich die Regisseurin unter die Schüler mischt, sie zu Proben und Auftritten begleitet und flüchtige Momente ihres Schulalltags einfängt, erkundet sie den faszinierenden Kosmos des klassischen Tanzes und vermittelt in eindrucksvollen Bildern die einzigartige Atmosphäre dieses Ortes.

Im Spagat zwischen Tradition und Kreativität ist jeder Schüler gefordert, seinen eigenen künstlerischen Weg und seine Nische zu finden, ohne den für den Zusammenhalt der Ballettkompanie notwendigen Gemeinschaftssinn aufzugeben. Deshalb ist die Ballettschule auch ein Ort, an dem die Schüler auf ganz besondere Weise ihre Persönlichkeit entwickeln und entfalten können. Die Regisseurin wirft einen genauen Blick auf das Ballettmilieu mit seinen besonderen Codes und seinen so anspruchsvollen Ausbildungsstandards und beleuchtet dabei sowohl die Entwicklung der Schüler zu Tänzern als auch ihren Weg von der Kindheit ins Erwachsenenalter.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 31.12.2018 um 10:05 Uhr auf arte.