Neue Meister, altes Handwerk

Der Cembalobauer

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Inspiriert von einem Cembalo-Konzert von Bach brachte sich Martin Pühringer den Instrumentenbau aus Büchern selbst bei. Heute ist der Österreicher international als Cembalobauer anerkannt.


Als Martin Pühringer als Jugendlicher erstmals ein Cembalo-Konzert von Bach auf Schallplatte hörte, war es um ihn geschehen: Der helle, feine Klang des Cembalos faszinierte ihn und er begann mit dem Selbststudium des Instrumentenbaus. Er lernte aus Büchern, von Ausstellungsstücken im Museum und erst spät am Instrument selbst. Mittlerweile ist der Österreicher einer der wenigen Cembalobauer nach barockem Vorbild, und seine Cembalos und Spinette sind international begehrt.

Grundvoraussetzung für einen schönen Klang ist gutes Holz. Darum sucht Martin die Bäume im Böhmerwald gemeinsam mit einem befreundeten Förster aus und fällt sie anschließend auch selbst. Bis zu zwanzig Jahre werden die Weißtannen und Fichten gelagert. Das Holz von Obstbäumen wie Pflaume, Kirsche, Birne oder Apfel stammt ebenfalls aus der Gegend. Elfenbein verwendet er nicht, außer er kann alte Teile von Klavieren recyceln. In jedem Fall wird jedes Instrument, das Martin repariert und restauriert, zuerst mit einer Kamera gründlich untersucht, denn auf die inneren Werte kommt es an, um die Techniken der alten Meister zu erkennen und darauf bei seinen eignen Instrumenten aufzubauen.

Mindestens ein halbes Jahr dauert die Fertigstellung eines Instruments im Durchschnitt, doch bei Martins aktuellem Auftrag steht dieser unter enormen Zeitdruck, da der Konzerttermin naht. Sein Sohn Kaspar, ebenfalls Instrumentenbauer, hilft ihm, bis Cembalist Ewald Donhofer am Abend vor dem Konzert zum Probespielen kommt. Martin zittert: Ob der Klang des Cembalos den Musiker überzeugen wird und das geplante Konzert wohltönend über die Bühne gehen kann?
Es heißt, dass ein Handwerker 30.000 Stunden üben muss, um Meister seines Fachs zu werden. In der fünfteiligen Dokumentationsreihe "Neue Meister, altes Handwerk" besucht ARTE fünf einzigartige, junge Handwerker in fünf europäischen Ländern, die aus ihren traditionellen Wurzeln schöpfen und kraftvoll innovative, nachhaltige Produkte von großer Exzellenz entwickeln.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 03.01.2019 um 18:05 Uhr auf arte.

03.01.2019
18:05
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1546535100
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Porträt/Biografie, Ausbildung/Beruf
Alternative Ausstrahlungstermine:
04.01.2019 17:10 Uhr arte
03.01.2019 18:05 Uhr arte
02.01.2019 17:10 Uhr arte