Ein Leben für Pferde

Die Kinderjockeys von Indonesien

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Ein Rennen, so wild wie gefährlich. Syahrul, neun Jahre alt, will unbedingt gewinnen. Er riskiert viel. Auf dem Rücken seines Pferdes. Ohne Sattel, ohne Schutz. Er muss Geld verdienen. Für seine Familie. Schon sein halbes Leben lang reitet er auf dem Rücken der Pferde um die Wette. Er lebt auf Sumba, einer Insel im Osten Indonesiens. Die Menschen hier sind seit jeher verrückt nach Pferden. Und nach Wetten. Fast jede Familie besitzt ein Pferd, jedes Kind kann reiten. Die jüngsten Jockeys sind gerade vier. Denn je kleiner und leichter die Jockeys, umso schneller die Pferde.


Ein Rennen, so wild wie gefährlich. Syahrul, neun Jahre alt, will unbedingt gewinnen. Er riskiert viel. Auf dem Rücken seines Pferdes. Ohne Sattel, ohne Schutz. Er muss Geld verdienen. Für seine Familie. Syahrul und Syahril sind Zwillinge. Beide neun Jahre alt. Schon ihr halbes Leben lang reiten sie auf dem Rücken der Pferde um die Wette.

Doch jetzt reitet nur noch Syahrul. Die Brüder leben auf Sumba, einer Insel im Osten Indonesiens. Die Menschen hier sind seit jeher verrückt nach Pferden. Und nach Wetten. Fast jede Familie besitzt ein Pferd, jedes Kind kann reiten. Die jüngsten Jockeys sind gerade vier. Denn je kleiner und leichter die Jockeys, umso schneller die Pferde.

Bei der Morgenarbeit sieht's auf der idyllischen indonesischen Insel Sumba aus wie im Paradies: Der stolze Vater führt sein Pferd und seine beiden Söhne hinein in einen Traum von Meer. Spiegelglatt und glitzernd. Morgensonne, leichte Brise. Wer würde denken, dass am Abend viele der Kinder hier im Staub gelandet sind? Oder sogar im Krankenhaus. So wie Syahril, dessen Oberkörper seit seinem Reitunfall halbseitig gelähmt ist: "Ich freue mich, dass heute endlich die Rennen losgehen. Ich selbst kann zwar nicht mehr reiten. Aber ich sporne meinen Bruder an."

Warum das hohe Risiko für all die Kinder? Sumba ist eine der ärmsten Regionen Indonesiens. Ein erfolgreicher Kinderjockey wie Syahrul kann 500 Euro in der Woche verdienen. Verlockend viel Geld. Auf den Rängen stehen gebannt die Zocker, die Spieler, die Spekulanten. Staunend und fiebernd. Auch sie machen gutes Geld. Eigentlich ist Wetten in Indonesien gar nicht erlaubt. Und dass Kinder die Rennpferde reiten, ist ebenfalls verboten.

Das kümmert hier niemanden. Die Kinder gehen fast ohne Schutz ins Rennen. Ein leichter Helm, eine Stoffmaske gegen Staub und Sonne. Eine Peitsche fürs Pferd. Die Jockeys reiten barfuß. Und ohne Sattel. Ein guter Jockey reitet manchmal fünf Rennen am Tag. Zehn Tage am Stück, zwei Monate im Jahr. So lange dauert die Saison. Und so lange geht's auch nicht in die Schule. Manche Kinder können nicht richtig schreiben, rechnen oder lesen. Aber sie sind meisterhafte Reiter.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 05.01.2019 um 13:10 Uhr auf Radio Bremen TV.

05.01.2019
13:10
Livestream
Audio-Format:stereo
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Hörhilfe: ja
HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Menschen im Alltag, Indonesien
Alternative Ausstrahlungstermine:
22.02.2020 19:30 Uhr phoenix
22.02.2020 09:30 Uhr phoenix
21.02.2020 22:30 Uhr phoenix
05.01.2019 13:10 Uhr NDR
05.01.2019 13:10 Uhr Radio Bremen TV
12.05.2018 12:15 Uhr NDR
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