Unsere Geschichte

Eingeschneit und festgefroren - Als der Norden im Schnee versank

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Zum Jahreswechsel 1978/79 erlebte Norddeutschland ein winterliches Drama von bislang unbekanntem Ausmaß. Menschen starben, weil sie mit ihren Autos im Schnee stecken geblieben sind. Helfer wurden von Panzern überrollt, die zur Schneeräumung eingesetzt wurden. Vieh verendete in den Ställen, weil kein Wasser und kein Futter da waren. Hunderte Dörfer blieben für Tage komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Das Leben der Norddeutschen wurde über Nacht lahmgelegt. 40 Jahre nach dem Wetterchaos rücken der NDR und Radio Bremen die Winterkatastrophe noch einmal in den Mittelpunkt.


Zum Jahreswechsel 1978/79 erlebte Norddeutschland ein winterliches Drama von bislang unbekanntem Ausmaß. Menschen starben, weil sie mit ihren Autos im Schnee stecken geblieben sind. Helfer wurden von Panzern überrollt, die zur Schneeräumung eingesetzt wurden. Vieh verendete in den Ställen, weil kein Wasser und kein Futter da waren. Hunderte Dörfer blieben für Tage komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Das Leben der Norddeutschen wurde über Nacht lahmgelegt. Kühlschränke, elektrisches Licht, Elektroherde, Heizungen: nichts funktionierte mehr. Die Bundeswehr und die Nationale Volksarmee (in der DDR) mussten ausrücken, um die Notversorgung zu sichern.
Bis heute ist dieses Ereignis im kollektiven Gedächtnis der Norddeutschen lebendig geblieben. 40 Jahre nach dem Wetterchaos rücken der NDR und Radio Bremen die Winterkatastrophe noch einmal in den Mittelpunkt.

Was war passiert? Norddeutsches Schmuddelwetter erlebte einen Temperatursturz um bis zu 30 Grad Celsius. Eine Warm-Kalt-Front schob sich vom Norden in den Süden, vom Westen in den Osten, über die innerdeutsche Grenze hinweg mit katastrophalen Auswirkungen. 17 Todesopfer und Schäden in Höhe von 140 Millionen Mark in der Bundesrepublik. In der DDR gab es keine offiziellen Zahlen über entstandene Schäden, aber mindestens fünf Menschen starben auch hier. Die Wirtschaft hat danach Jahrzehnte mit den Folgen des Winters 1978/79 zu kämpfen.

Doch nicht nur die großen und kleinen Katastrophen sind lebhaft in Erinnerung geblieben, sondern auch die unermessliche Hilfsbereitschaft und Solidarität in der Bevölkerung. Wer durch Eis und Schnee in Not geriet, bekam Hilfe von seinen Mitmenschen: ein Obdach, Lebensmittel, warme Kleidung, Decken.

Die dramatischen Bilder aus den 1970er-Jahren werden mit persönlichen Geschichten und Aufnahmen von Hobbyfilmern verstärkt. Die Filmemacher treffen auch die Menschen wieder, die zumindest vielen Älteren vom Bildschirm aus dieser Zeit vertraut sind. Aber auch jene, deren persönliches Drama eine Randnotiz in der Lokalpresse war oder die nur mit Erfindungsreichtum eine Katastrophe abwenden konnten. Und die Autoren gehen auch der Frage nach, wie der Schneewinter ihr Leben geprägt und verändert hat.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 09.01.2019 um 21:00 Uhr auf Radio Bremen TV.