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Am Ende oder Neuanfang? Der Nahe Osten 40 Jahre nach Camp David
Im September 1978 eilten in Israel Zehntausende auf die Straßen, um den lange ersehnten Sieg zu bejubeln. Im weit entfernten Weißen Haus in Washington war ein wegweisender Vertrag unterzeichnet worden, der erstmals Frieden im Nahen Osten in Aussicht stellte. Israels Ministerpräsident Menachem Begin erhob später das Gipfeltreffen mit US-Präsident Jimmy Carter und dem ägyptischen Staatspräsidenten Anwar el-Sadat zur "vielleicht wichtigsten Friedenskonferenz seit dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert." Doch der Wendepunkt der Geschichte, den viele in den Rahmenabkommen von Camp David sahen, blieb aus.
Im September 1978 eilten in Israel Zehntausende auf die Straßen, um den lange ersehnten Sieg zu bejubeln. Im weit entfernten Weißen Haus in Washington war ein wegweisender Vertrag unterzeichnet worden, der erstmals Frieden im Nahen Osten in Aussicht stellte. Israels Ministerpräsident Menachem Begin erhob später das Gipfeltreffen mit US-Präsident Jimmy Carter und dem ägyptischen Staatspräsidenten Anwar el-Sadat zur "vielleicht wichtigsten Friedenskonferenz seit dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert." Doch der Wendepunkt der Geschichte, den viele in den Rahmenabkommen von Camp David sahen, blieb aus. ARD-Korrespondentin Susanne Glass aus dem Studio Tel Aviv berichtet vom Alltag in Israel und dem nahezu aussichtslosen jahrzehntelangen Kampf um ein friedliches Miteinander von Juden, Arabern und Palästinensern.
Drei Monate nach den Verhandlungen schlossen Israel und Ägypten einen formellen Friedensvertrag, der die Rückgabe des Sinai an Ägypten festschrieb. Der Separatfrieden brachte Ägypten zwar bis heute Frieden mit Israel. Zu einer Aussöhnung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten führte das Abkommen jedoch nicht. Durch die Zersplitterung des arabischen Kräftedreiecks hat es sich vielmehr für den israelisch-palästinensischen Friedensprozess als hinderlich herausgestellt. Vier Jahrzehnte und mehrere Friedensinitiativen später hat sich der Geist von Camp David vollständig verflüchtigt und ist Hoffnungslosigkeit und Zermürbung gewichen. Eine Lösung scheint bis heute in weiter Ferne zu liegen.
ARD-Korrespondentin Susanne Glass traf Avi Farhan und Avraham Burg und sprach mit beiden über Geschichte und Gegenwart im Nahen Osten. Avi Farhan war Ende 1978 Aktivist der "Stoppt den Rückzug-Bewegung". Als der Sinai an Ägypten zurückgegeben wurde, zog er von Yamit nach Gaza und errichtete nahe bei Erez die Siedlung Elei Sinai, zu Deutsch «Dem Sinai entgegen». 2003 zog sich Israel aus dem Gaza-Streifen zurück, die Siedlung Elei Sinai wurde geräumt. Erneut musste Avi Farhan umsiedeln, dieses Mal in den Norden Israels. Avraham Burg, langjähriger Parlamentspräsident und Knessetsprecher, trat 1982 der israelischen Friedensbewegung Peace Now bei. Sie wurde 1978 während der israelisch-ägyptischen Friedensgespräche gegründet, als diese zu scheitern drohten. Reportage von Susanne Glass, ARD-Studio Tel Aviv
Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 27.01.2019 um 21:45 Uhr auf PHOENIX.
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