Feuer und Eis

Expedition zum Mount St. Helens

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Es ist eine Expedition der Extreme: Lawinen, Steinfall, giftige vulkanische Gase - die Forscher im Krater des Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington müssen mit zahlreichen Gefahren rechnen, immerhin schlagen sie ihr Camp inmitten eines aktiven Vulkans auf. 1980 kam es am Mount St. Helens zu einem der stärksten Ausbrüche des 20. Jahrhunderts. Heute birgt der Vulkan in seinem Kratergletscher riesige Höhlen - geschaffen von Feuer und Eis. Das internationale Expeditionsteam will die unterirdischen, fremdartigen Welten erforschen und so Erkenntnisse gewinnen, die helfen sollen, den Vulkan künftig besser einschätzen zu können.


Überall dampft es und ständig sind Steine zu hören, die von den Kraterwänden donnern. Schneestürme ziehen auf und reißen die errichteten Zelte fast mit sich. Es ist ein lebensfeindlicher Ort: der Krater des Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington. Inmitten des aktiven Vulkans hat ein internationales Expeditionsteam sein Camp aufgeschlagen. Die Forscher haben es auf eine Besonderheit des Feuerberges abgesehen: ein kaum erforschtes Höhlensystem im Kratergletscher. Riesige fremdartige Welten, geschaffen durch Feuer und Eis. Die Gletscherhöhlen wirken so außerirdisch, dass Wissenschaftler des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA hier ihre Robotertechnik für eisige Monde testen - Mikrobiologen wiederum untersuchen, ob Leben auf dem Mars denkbar wäre. Ein anderer Teil des Teams rund um Expeditionsleiter Eduardo Cartaya erkundet und vermisst die Gletscherhöhlen. Wie genau sind sie entstanden? Wie verändern sie sich und können sie vielleicht sogar in Zukunft ein weiterer Baustein des Frühwarnsystems sein? Auch der deutsche Höhlen-Klimatologe Prof. Dr. Andreas Pflitsch sucht im Kratergletscher nach Antworten. Für ihn ist es das Extremste, was er jemals gemacht hat. Die Arbeit in den Höhlen ist sehr gefährlich, wie auch der Feuerberg selbst. 1980 kam es am Mount St. Helens zu einem der stärksten Vulkanausbrüche des 20. Jahrhunderts. Die Baumstämme, die dabei wie Streichhölzer umgeknickt wurden, treiben noch heute im Spirit Lake. Rund um den See, am Fuße des Vulkans, versucht der Geologe Richard Waitt noch die letzten Details des Ausbruchs zu klären. Für ihn ist klar: Der Mount St. Helens wird wieder ausbrechen. Die Frage ist nur wann.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 04.01.2019 um 18:35 Uhr auf arte.