Schätze der Welt

Hügel von Tsodilo mit Felsmalereien, Botswana

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

"Tsodilo" oder auch "die Berge der Götter" werden die vier uralten Hügel ehrfurchtsvoll genannt, die einsam aus den endlosen Weiten der Savanne Botsuanas aufragen. Uralte Kultstätten der Menschheit haben hier im Verborgenen überlebt, beschützt von der Magie, die diesen Ort schon umgab, als er noch mitten in einem riesigen See lag. Heute leben hier zwei kleine Volksgruppen friedlich zusammen: die dunkelhäutigen Hambukushu, Bauern und Viehzüchter, die vor 300 Jahren aus dem Gebiet des heutigen Angola eingewandert sind, und die letzten Nachkommen der Buschleute, die hellhäutigen '!Kung'.


Manchmal verfolgen sie ihre Beute über Tage, warten, bis das Gift ihrer Pfeile Wirkung zeigt. Niemals töten sie ohne Notwendigkeit. Jagd ist Ritual, eine mythische Handlung. Die Quelle allen Lebens ist die Erde. Sie gehört weder den Menschen noch den Tieren, sondern Menschen und Tiere gehören der Erde. Jeder darf von ihrer Fülle nur so viel nehmen, wie er zum Leben braucht.

Nach dieser "Strategie der Bescheidenheit" haben die Buschleute der Kalahari über 30.000 Jahre gelebt und gehandelt. "Tsodilo" oder auch "die Berge der Götter" werden die vier Hügel ehrfurchtsvoll von den Einheimischen genannt. 450 Millionen Jahre sind sie alt. Wie Zeichen aus einer fernen, anderen Welt ragen sie einsam aus den endlosen Weiten der Savanne Botsuanas. Uralte Kultstätten der Menschheit haben hier im Verborgenen überlebt, beschützt von der Magie, die diesen Ort schon umgab, als er noch mitten in einem riesigen See lag, weit vor der Zeit der Buschleute.

Vor 20.000 Jahren verschwand das Wasser allmählich. Die Tiere zogen sich in das viele Kilometer entfernte Okawangodelta zurück. Heute leben in Sichtweite der Hügel zwei kleine Volksgruppen friedlich zusammen: die dunkelhäutigen Hambukushu, Bauern und Viehzüchter, die vor 300 Jahren aus dem Gebiet des heutigen Angola eingewandert sind, und die letzten Nachkommen der Buschleute, die hellhäutigen '!Kung'.

Für beide Gruppen haben die mythischen Orte um die Hügel von Tsodilo bis in die Gegenwart nichts von ihrer Ehrfurcht gebietenden Macht verloren. Die Hambukushu glauben "Nyambe", Gott habe hier ihr Volk mitsamt seinen geliebten Rindern vom Himmel herabgelassen. Für die !Kung liegt in den Hügeln das visuelle Manifest ihrer jahrtausendealten Geschichte verborgen: Felsbilder, gemalt von Buschmannkünstlern. Geschützt von Felsüberhängen und dem trockenen Klima, sollen die ältesten Zeichnungen vor über 20.000 Jahren entstanden sein, als es hier noch Rinozerosse und Wasserstellen gab. Film von Rüdiger Lorenz

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 03.02.2019 um 06:45 Uhr auf NDR.