Wie klingt der Urknall?

Botschaften vom Anfang des Universums

Im September 2015 erlebt die Wissenschaft eine Sensation. Forschern gelingt es erstmals die Existenz von Gravitationswellen nachzuweisen. Ein Meilenstein!
Können sie doch viel mehr über die unbekannten Weiten des Universums verraten. Denn Gravitationswellen entstehen immer dann, wenn im Weltall etwas Großes passiert: Eine Supernova, die Verschmelzung von Neutronensternen, oder von schwarzen Löchern. Milliarden Lichtjahre reisen die Wellen durchs All, krümmen Zeit und Raum und erreichen schließlich auch die Erde. Weil sie so weit reisen, geben sie uns Einblicke in Bereiche des Weltraums, die für uns bisher unerreichbar schienen.


Im September 2015 erlebt die Welt der Wissenschaft eine Sensation. Forschern in den USA gelingt es erstmals, in der Geschichte der Physik die Existenz von Gravitationswellen nachzuweisen. Ein Meilenstein! Können sie uns doch noch viel mehr über die unbekannten Weiten des Universums verraten, als wir bisher wussten. Denn Gravitationswellen entstehen immer dann, wenn im Weltall etwas Großes passiert: Eine Supernova, die Verschmelzung von Neutronensternen, oder sogar von schwarzen Löchern. Milliarden Lichtjahre reisen die Wellen durchs All, krümmen Zeit und Raum und erreichen schließlich auch die Erde. Weil sie so weit reisen, geben sie uns Einblicke in Bereiche des Weltraums, die für uns bisher unerreichbar schienen. 2017 bekommen die amerikanischen Forscher für ihre Entdeckung den Nobelpreis.

Was viele nicht wissen: es war ein Wissenschaftler aus Salzwedel, der diese Entdeckung überhaupt erst möglich machte. Sein Name: Heinz Billing. Man könnte sagen: der Pionier der Gravitationswellenforschung. Dank seines Verdienstes für die Wissenschaft könnten wir die große Unbekannte "Universum" schon bald sehr viel besser verstehen.

Der Film unternimmt eine Entdeckungsreise zu den Menschen, die heute führend sind bei der Erforschung der Gravitationswellen. Prof. Rainer Weiss, forscht am amerikanischen LIGO und hat 2018 den Nobelpreis für den Nachweis der Gravitationswellen erhalten. Am Albert Einstein Institut in Hannover ist Prof. Karsten Danzmann der Direktor und entwickelt wesentliche Geräte, um Gravitationswellen zu detektieren, die weit außerhalb unseres Universums entstanden sind und so von kosmischen Ereignissen von unvorstellbarem Ausmaß erzählen.
Sie alle beziehen sich mit ihren Forschungen auch auf Heinz Billings Entwicklungen.

Das amerikanische LIGO (das Laser-Interferometer Gravitationswellen-Observatorium), in dem zum ersten Mal tatsächlich Gravitationswellen nachgewiesen wurden, entstammt in seinem Wirkungsprinzip Billings Prototyp. Es war nur um ein Vielfaches größer! Zwei Lasersignale werden in zwei etwa vier Kilometer lange Röhre geschossen und gespiegelt. Auf ihrem Rückweg überlagern sie sich. Kommt eine Gravitationswelle auf der Erde an, gerät das Licht der Strahlen aus dem Takt. Und das ist messbar - als Ton! Ereignisse, die sich Milliarden Lichtjahre entfernt im Dunkel des Alls abspielen und die kein Teleskop und keine Sonde der Welt je erkennen könnte, werden plötzlich hörbar.

Die Faszination, die schon Billing und seine Kollegen antrieb, ist auch bei der heutigen Generation spürbar: die Unendlichkeit des Universums. Die Frage: Was erwartet uns - hinter unserem Sternenhimmel, hinter dem, was wir mit bloßem Auge begreifen können? Und so wie Heinz Billings Technik die ersten Gravitatiswellen mit hörbar machte, hofft Karsten Danzmann darauf, mit seinem neusten Projekt, einem Detektor im Weltraum noch zu seinen Lebzeiten auch Gravitationswellen vom Urknall zu empfangen und so diesen hörbar zu machen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 20.01.2019 um 22:20 Uhr auf MDR.

20.01.2019
22:20
Livestream
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Wissenschaft/Forschung
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