Schätze der Welt

Casa Luis Barragán - Mythos der Moderne, Mexiko

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die 1948 in einem Vorort von Mexico City gebaute Casa Luis Barragán repräsentiert die Synthese eines ganzen Architektenlebens. Der 1902 in Guadalajara geborene Luis Barragán wird oft als "Vater der mexikanischen Moderne" bezeichnet und fasziniert vor allem durch seine scheinbaren Widersprüche. Weltoffen und introvertiert zugleich war er Asket und Dandy, Geschäftsmann und Künstler. Als langjähriger Vertreter einer spanischen Retroarchitektur änderte er seinen Stil nach einer Europareise radikal. In wenigen Jahren gelang es ihm, die traditionellen Stilelemente seiner Heimat mit der Formensprache der europäischen Moderne zu verbinden.
Die Casa Barragán mit ihrer genialen Raumaufteilung, der poesievollen Farbgestaltung, dem wilden Garten und einer surrealistisch anmutenden Terrasse gilt heute als eine der bedeutendsten Bauten der Architekturgeschichte. Der Einfluss Barragáns auf die nachfolgenden Architektengenerationen ist dadurch auch international stetig gewachsen. Südamerikanische Kritiker sprechen ekstatisch von mystischer Mexikanität, und in Japan wird er wegen seiner minimalistischen Formensprache verehrt. Barragáns Arbeit steht ohne Zweifel für Ernsthaftigkeit und Tiefe, Raffinesse und Perfektion, und es ist ihm dazu noch gelungen, die oft nüchterne Funktionalität der europäischen Moderne um eine farbenfrohe und fantasievollere Variante zu bereichern.
Die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt schützt die UNESCO seit 1972 als "Erbe der Menschheit". Die Fernsehreihe "Schätze der Welt" erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern.

Cutting: Alexander Schaal\nAutor: Ralf Ströhle\nRedaktionelle Leitung: Goggo Gensch\nKamera: Jay J. Dexter, Jerry Juarez Romero\nRegie: Ralf Ströhle\n

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 06.11.2016 um 06:45 Uhr auf NDR.