Schau in meine Welt!

Liiban und die Flucht nach Deutschland

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

"In Deutschland gibt es nur gute Menschen", sagt Liiban, "hier beschützt die Polizei alle Menschen und vor allem die Kinder. Bei mir zu Hause in Somalia ist das nicht so. Wenn dich Soldaten oder die Polizei erwischen, dann geht es dir schlecht. Hier in Deutschland ist es toll. Es ist das tollste Land der Welt."
Mit zwölf Jahren machte sich Liiban aus seinem Dorf in der Nähe der somalischen Hauptstadt Mogadischu auf den Weg nach Deutschland - ein Land, das er bisher nur aus Erzählungen und von Fußballspielen aus dem Fernsehen kannte.
In der Angst, als Kindersoldat in der Armee eingesetzt zu werden, zog er sich auf der Flucht vor einem Soldaten eine schwere Verletzung zu. Das Verlassen des Landes schien seine einzige Möglichkeit zu sein, dem Militär zu entkommen und seine Wunde zu heilen. Liiban hat es geschafft - seit etwa einem Jahr lebt er hier nun alleine ohne seine Familie in einem Kinderheim. In einer Eingewöhnungsklasse lernt er Deutsch und macht sich mit dem Schulsystem vertraut. Später darf er auf die Mittelschule.
Zu Hause in Somalia hat er in der Schule nur lesen, schreiben und die Grundrechenarten gelernt. Hier in der Schule beweist er sich schon als cleverer Junge und kommt super in Mathe zurecht. Sein Ziel ist es, später als Bauingenieur Brücken und Straßen bauen zu können. "Das braucht mein Land. Ich will helfen. Ich will den Menschen helfen und vor allem den Kindern. Meine Mutter sagt mir immer am Telefon, ich solle nicht faul sein und viel lernen. Das mache ich. Manchmal muss ich weinen, wenn ich mit ihr telefoniere. Aber ich weiß, ich werde es schaffen!"
Die Doku-Reihe "Schau in meine Welt!" ermöglicht den jungen Zuschauern einen Einblick in ihnen noch unbekannte Lebenswelten. Die Geschichten schaffen ein Verständnis gegenüber verschiedenartigen Kulturen und Werten und wecken so nicht nur Neugier, sondern vermitteln auch Wissen. Die Reihe öffnet Horizonte und zeigt, dass Kinder zwar sehr unterschiedliche Erlebnisse zu erzählen haben, dass sie sich jedoch im Kern ihres Wesens ähneln.

Regie: Steffi Fehnle\nProduzent: HR\n

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 15.01.2017 um 16:20 Uhr auf HR.