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Chiemgau im Wandel - Hochwasser und Zombiebäume

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Dreimal kam es am Chiemsee in den letzten beiden Jahrzehnten zu Jahrhunderthochwassern. Klima, Tierwelt und Landschaft haben sich verändert, und es scheint, als vollziehe sich dieser Wandel immer schneller. Tierarten, die in den Überschwemmungsgebieten leben, entwickeln raffinierte Überlebensstrategien.
Die Knotenameisen nehmen die Königin in die Mitte und bilden aus ihren Leibern ein Floß, erobern sogar neuen Lebensraum. Auf den oft jahrhundertealten Feuchtwiesen im Überschwemmungsgebiet des Chiemsees wachsen botanische Schönheiten wie Trollblumen, Mehlprimel und die Sibirische Schwertlilie.
Doch die meisten derartigen Wiesen im Chiemgau sind mittlerweile entwässert und gedüngt, um die Qualität des Viehfutters zu verbessern und die Flächen rentabler zu machen. Überall, nicht nur im Chiemgau, fällt auf, dass besonders Tierarten der Feldflur rapide weniger werden. Auch Arten, die vormals häufig waren wie der Brachvogel. Oder die Schwalben, die eigentlich untrennbar mit Wiesen, Weiden und Kuhställen verbunden sind. Bis zu einhundert Mal im Jahr gibt es am Chiemsee Sturmwarnung. Dann fegen Böen mit bis zu 100 Stundenkilometern über das Wasser.
Für die Natur ist aber nicht entscheidend, ob es künftig mehr oder weniger Sturm und Hochwasser gibt - entscheidend ist der Umgang des Menschen mit der Chiemgauer Landschaft. Der Filmautor Jan Haft zeigt die Vielfältigkeit der Natur dieser besonderen Landschaft, und er wird deutlich, dass alles - auch die Natur - einem permanenten Wandel unterliegt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 11.07.2017 um 04:50 Uhr auf BR.