Maria Luisa Busi

Maria Luisa Busi (* 24. März 1964 in Mailand) ist eine italienische Journalistin. Sie ist seit dem 1. Juni 1989 im Berufsregister der professionellen Journalisten gemeldet. Sie war seit 1992 Nachrichtensprecherin der Hauptnachrichten von Rai 1 der staatlichen Sendeanstalt RAI.

Am 21. Mai 2010 reichte sie ihren freiwilligen Rücktritt ein, da sie mit den Vorgaben des Chefredakteurs Augusto Minzolini, der 2009 von Ministerpräsident Silvio Berlusconi für diesen Posten vorgeschlagen wurde, nicht einverstanden war.

Im Februar 2010 fällte Maria Luisa Busi in einer Live-Übertragung ein kritisches Urteil über die Situation nach dem Erdbeben von L’Aquila 2009, da sie diese schwerer einschätzte, als sie von Seiten des TG1 dargestellt wurde. Im März 2010 nahm Maria Luisa Busi in einem Interview Stellung gegenüber den Entlassungen ihrer Kollegen Tiziana Ferrario, Paolo Di Giannantonio, Piero Damosso und Massimo De Strobel, veranlasst durch den Chefredakteur des TG1 Augusto Minzolini. Ausgangspunkt hierzu war die Verweigerung Busis, ein von Minzolini aufgesetztes Kommuniqué bezüglich der Affäre Mills – dem langjährigen und verurteilten Anwalt des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconis – zu unterschreiben. Minzolini antwortete ihr darauf mit einer offiziellen Abmahnung, in der er der Journalistin vorwarf, unautorisiert gehandelt zu haben, da sie unter anderem offenlegte, dass die Zuschauerquoten der Nachrichtensendung TG1 seit Übernahme Minzolinis erheblich eingebrochen waren.

Nach erregten, öffentlichen Diskussionen und redaktionsinternen Auseinandersetzungen über den Informationsgehalt, Grad der Priorität und Objektivität der von TG1 gesendeten Nachrichten, verließ Busi am 21. Mai 2010 ihren Posten als Sprecherin der wichtigsten italienischen Nachrichtensendung, mit einem öffentlichen Brief an Minzolini, in dem sie die Gründe ihres Rücktritts darlegt:

Zu ihrem Rücktritt erhielt Busi sowohl Kritik als auch Zustimmung, unter anderem von Paolo Garimberti, dem Präsidenten der parlamentarischen Kommission zur Unabhängigkeit der öffentlichen Medien, der unter anderem erklärte, dass das TG1 bewusst Infotainment betreibe, um wichtige Nachrichten zu unterschlagen.

Antonio Di Pietro, der Parteivorsitzende der „Italienischen Wertepartei“ (Italia dei Valori), kommentierte den aufsehenerregenden Rücktritt Busis mit den Worten:

Nach ihrem Rücktritt als Nachrichtensprecherin bei Rai 1 wechselte Maria Luisa Busi im Herbst 2010 zu Rai 3. Dort leitete sie ab Oktober 2010 eine wöchentlich zur Hauptsendezeit ausgestrahlte Hintergrundsendung. Die Sendung Articolo 3 wurde jedoch bereits nach einem Monat mangels Zuschauer wieder abgesetzt. Die Sendung erreichte einen Marktanteil von 4 %, während Rai 3 über einen durchschnittlichen Marktanteil von 9 % verfügt.

Maria Luisa Busi hat verschiedene Journalistenpreise gewonnen, darunter Ilaria Alpi e Saint Vincent (überreicht durch den ehemaligen italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi). Außerdem ist sie 2001 zur beliebtesten Journalistin des „Campionato delle telegiornaliste“ gewählt worden.

Quelle: Wikipedia

Details

Vorname:Maria Luisa
Geburtsdatum:24.03.1964 (♈ Widder)
Geburtsort:Mailand
Alter:60Jahre 4Tage
Nationalität:Italien
Muttersprache:Italienisch
Sprachen:Italienisch;
Geschlecht:♀weiblich
Berufe:Journalist, Fernsehmoderator, Schriftsteller, Nachrichtensprecher,

Merkmalsdaten

GND:N/A
LCCN:N/A
NDL:N/A
VIAF:166926166
BnF:N/A
ISNI:N/A
LCNAF:no2011029468
Filmportal:N/A
IMDB:N/A
Datenstand: 28.03.2024 14:32:28Uhr