Die Akte Zarah Leander

Film von Torsten Striegnitz und Simone Dobmeier

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Zarah Leander war der größte weibliche Filmstar des Dritten Reiches. Sie war die höchstbezahlte Filmdiva, die je bei der UFA unter Vertrag stand. Der Film zeigt eine Frau, die in ihrer Ambivalenz vielen Menschen bis heute ein Rätsel geblieben ist. Die Filmemacher Torsten Striegnitz und Simone Dobmeier zeichnen das Bild einer schillernden Person aus einer finsteren Zeit, die vor allem eines war: Projektionsfläche der Sehnsüchte und Ängste der Menschen im 20. Jahrhundert. Und sie stellen sich der Frage, ob man diese Künstlerin bewundern darf, obwohl sie das Idol der Nazizeit war.


Zarah Leander war der größte weibliche Filmstar des Dritten Reiches. Sie war die höchstbezahlte Filmdiva, die je bei der UFA unter Vertrag stand. Von 1937 bis 1942, in nur sechs Jahren, drehte sie zehn Filme in Nazideutschland. Ihr Markenzeichen: die ungewöhnlich tiefe Stimme, die Männer und Frauen gleichsam verwirrte. Ihre Platten verkauften sich millionenfach. Ihre Lieder gehören noch heute zur musikalischen DNA der Deutschen.

Mithilfe der Expertise der Biografin Jutta Jacobi, des Filmwissenschaftlers Georg Seeßlen, des schwedischen Theater- und Drehbuchautors Richard Rosengren und der Professorin für Gender Studies, Tiina Rosenberg, überwindet die Dokumentation das eindimensionale Klischee einer Nazidiva.

Entlang ihrer Biografie und Wirkungsgeschichte bis hin zu den verschiedenen Spionagegerüchten zeichnet sie ein komplexes und widersprüchliches Bild von Zarah Leander. Was ist Mythos? Was Wirklichkeit? Dieser Mythos wandelt sich immer weiter: Heutzutage wird die ehemalige Primadonna, die am Ende ihrer Karriere auf Butterfahrten gesungen hat, als queere Diva von der schwul-lesbischen Szene geliebt. Was sich nie verändert, ist, wie außergewöhnlich Zarah Leander die Menschen polarisiert. Bis heute wird sie genauso intensiv verachtet wie sie verehrt wird.

Der Film "Die Akte Zarah Leander" zeigt eine Frau, die in ihrer Ambivalenz vielen Menschen bis heute ein Rätsel geblieben ist. Die Filmemacher Torsten Striegnitz und Simone Dobmeier zeichnen das Bild einer schillernden Person aus einer finsteren Zeit, die vor allem eines war: Projektionsfläche der Sehnsüchte und Ängste der Menschen im 20. Jahrhundert. Und sie stellen sich der Frage, ob man diese Künstlerin bewundern darf, obwohl sie das Idol der Nazizeit war.

Mithilfe von kunstvollen Animationen von Ali Soozandeh ("The Green Wave") taucht der Film ein in die geheimnisvolle Welt der Gerüchte und widersprüchlichen Geschichten. Teilweise bis dato unveröffentlichtes Archivmaterial aus Schweden und Deutschland zeigen Zarah Leander bei ihren Auftritten in den 1960er- und 1970er-Jahren.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 23.02.2019 um 12:00 Uhr auf Radio Bremen TV.