Expeditionen - Kontinente in Bewegung: Von den Anfängen Asiens

Die Geschichte Asiens begann im heutigen Sibirien. Hier fanden Wissenschaftler rund um den Baikalsee das älteste Gestein des Kontinents. Damals sammelten sich zunächst immer mehr Landmassen um Sibirien, vor allem an der Westseite. Bei einem gewaltigen Zusammenstoß mit Europa vereinten sich dann die beiden Kontinente, und das Uralgebirge entstand. Dort, wo das Meer einst die Erdteile voneinander trennte, werden heute in zahlreichen Minen kostbare Bodenschätze abgebaut. Die Vereinigung von Europa und Asien wirft eine interessante Frage auf: Wenn der Begriff des Kontinents eine zusammenhängende Festlandmasse bezeichnet, warum wird dann überhaupt zwischen europäischen und asiatischen Kontinent unterschieden? Ebenfalls in Sibirien fand vor 250 Millionen Jahren eines der größten Massenaussterben in der Geschichte des Erdteils statt. Unter dem Druck, der von allen Seiten auf den Kontinent ausgeübt wurde, entstanden Risse, die zu heftigen Vulkanausbrüchen führten. Die ausströmende Lava bedeckte eine Fläche von mehreren Millionen Quadratkilometern, tötete mehr als 90 Prozent der Fauna und formte eine Landschaft, die heute als Sibirischer Trapp bekannt ist. Dass sich bald weitere Landmassen, darunter das heutige Thailand, an das junge Asien anschlossen, beweisen Fossilien von dinosaurierartigen Tieren derselben Epoche, die man in China und Thailand fand. Ein einschneidendes Ereignis gab dem asiatischen Kontinent schließlich seine aktuelle Form: Indien, das bis dahin mit Gondwana verbunden gewesen war, löste sich vom Südkontinent ab und schob sich mit rasanter Geschwindigkeit in Richtung Norden. Auf dem Weg glitt es über einen sogenannten "Hot Spot" und entwickelte vulkanische Aktivität. Genau wie im Sibirischen Trapp veränderten die Lavaströme die Landschaft grundlegend und vernichteten alles Leben, darunter die Dinosaurier. Kurz darauf wurde beim Zusammenstoß Indiens mit Asien der Himalaya aufgetürmt, das höchste und jüngste der heutigen Gebirge. Sein erodiertes Gestein wurde von den neu entstandenen großen Flüssen Ganges und Brahmaputra ins Tal gespült, wo auf einem riesigen Geröllhaufen das heutige Bangladesch entstand. Auf diese Weise wurde bereits das Dreifache des Gesteinsvolumens des Himalaya über den Bengalischen Golf ins Meer geschwemmt. Auch heute schiebt sich Indien noch immer weiter nach Norden und lässt den Himalaya beständig nach oben wachsen.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 21.03.2019 um 13:35 Uhr auf ORF 3.