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Niederlande: Die schwimmenden Häuser von IJburg

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Heute besucht Philippe Simay den Amsterdamer Stadtteil IJburg, eine Siedlung aus schwimmenden Häusern.

Die Hälfte der Niederlande liegt unter dem Meeresspiegel; ein Drittel der Fläche ist mit Kanälen, Seen und Flüssen bedeckt. Allein 60 Prozent der Bevölkerung leben auf künstlich angelegten Landflächen, sogenannten Poldern. Statt permanent gegen das Wasser anzukämpfen, macht man es sich zum Verbündeten, lässt es ins Land eindringen und überlegt sich neue Wohnformen - ein pausenloses Experiment. Die kubisch geformten Häuser IJburgs mit ihren großen verglasten Fronten und Dachterrasse schaffen eine ganz neue Art des Wohnens.


Die Hälfte der Niederlande liegt unter dem Meeresspiegel; ein Drittel der Fläche ist mit Kanälen, Seen und Flüssen bedeckt. Seit dem Mittelalter wetteifern die Niederländer mit originellen Ideen, um dem Meer trockenes Land abzutrotzen. Allein 60 Prozent der Bevölkerung leben auf künstlich angelegten Landflächen, sogenannten Poldern - und das im am dichtesten besiedelten Land Europas.

Inzwischen droht neben dem schon vorhandenen Platzmangel ein zusätzliches Unheil: Mit der Klimaerwärmung steigen der Meeresspiegel und die Pegelstände der Flüsse. Angesichts dessen sieht nicht nur der Architekt Koen Olthuis schwimmende Häuser als wohl sinnvollstes Zukunftsmodell für das Land.

Acht Kilometer entfernt von Amsterdams Stadtzentrum im neuen Stadtteil IJburg, der aus künstlichen Inseln besteht, wird seit 2013 eine Siedlung aus schwimmenden Häusern gebaut. Die Architektur der Gebäude entwickelt sich rasant weiter und passt sich mit ihren Bewohnern dem Umfeld an: Statt permanent gegen das Wasser anzukämpfen, macht man es sich zum Verbündeten, lässt es ins Land eindringen und überlegt sich neue Wohnformen - ein pausenloses Experiment. Die kubisch geformten Häuser IJburgs mit ihren großen verglasten Fronten und Dachterrasse schaffen eine ganz neue Art des Wohnens, die auch den Bezug zur Freizeit verändert.

Statt gegen das Wasser anzukämpfen, ist die Zeit gekommen, es aktiv mit in den Bauprozess einzubeziehen. Die schwimmenden Häuser von IJburg entwickeln sich angesichts der ständig zunehmenden Umweltveränderungen scheinbar tatsächlich zum innovativen Vorreiter für die Architektur der Zukunft.
Von den Pfahlhütten im Amazonas bis hin zu den Mikrohäusern der Metropole Tokio: Wohnraum kann ganz unterschiedlich gestaltet sein. Den verschiedenen Wohnformen liegt dabei jedoch stets dieselbe Frage zugrunde: Wie kann sich der Mensch den Raum zu eigen machen, um dort in Sicherheit, in Gemeinschaft und im Einklang mit der Umgebung zu leben? Der französische Philosoph Philippe Simay stellt ungewöhnliche Behausungen in aller Welt vor und erkundet, was die Architektur über die Lebensweise der Bewohner aussagt.

Dokumentationsreihe Frankreich 2015

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 25.03.2019 um 06:40 Uhr auf arte.