Unten durch - Die Sedruner und der Gotthardtunnel - Die Sedruner und der Gotthardtunnel

Als im Jahre 1996 die Neat nach Sedrun kam, herrschte Freude im Dorf. Die Leute des etwas in die Jahre gekommenen, aber selbstbewussten Touristenortes sagten sich: "Kommt das Loch, kommen Arbeit und Wohlstand ins Tal". Und einige fügten hinzu: "Wie in den 1950er-Jahren, als die Staumauern kamen und es aufwärts ging wie von selbst." Mit "Loch" meinten die Sedruner den 800 Meter tiefen Vertikalschacht, der gebaut werden musste, um die geologisch schwierige Zone unter ihrem Dorf zu bewältigen. Dieser Schacht machte die Baustelle von Sedrun zur spektakulärsten der ganzen Neat und er beflügelte von Anfang an die Fantasie, nicht nur jene der Sedruner. Heute, kurz vor der Eröffnung des neuen Tunnels, herrscht Sorge im Dorf. Es wird keine Porta Alpina geben, auch keine Galleria Alpina. Der Bau bescherte Sedrun wohl über Jahre willkommene Einnahmen, jedoch kaum bleibende Werte. Arbeit gibt es immer weniger. Die Geburtenrate ist eingebrochen. Vor vier Jahren verkauften die Sedruner ihre Bergbahnen (manche meinen: ihre Seelen) an Samih Sawiris und legten damit ihr Schicksal in die Hände des ägyptischen Investors. Während Jahrzehnten begleitete "DOK"-Autor Gieri Venzin mit einem Kamerateam Mineure und Ingenieure im Berg, aber auch Einheimische: Alfred Monn etwa, der Garagist, der für die Tunnelbauer ein Bordell baute und damit alles verlor. Arthur Loretz, der Architekt der Visiun Porta Alpina, oder Samih Sawiris, der neue Hoffnungsträger der ganzen Gotthardregion. "DOK" zeigt zur feierlichen Eröffnung des längsten Eisenbahntunnels der Welt einen Film mit Zwischentönen - ein eindrückliches Zeitzeugnis.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 21.04.2019 um 14:05 Uhr auf Schweiz 1.

21.04.2019
14:05
Alternative Ausstrahlungstermine:
21.04.2019 14:05 Uhr Schweiz 1