Erlebnis Hessen: Unter Klosterschwestern

Ein Film von Nathaly Janho

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

"Ein Kloster ist ein großer Talentschuppen. Man entdeckt Dinge an sich, von denen man vorher keine Ahnung hatte." Das sagt Schwester Thekla, die erst im Kloster St. Hildegard in Rüdesheim den Beruf der Winzerin erlernte - weil es gebraucht wurde. Zum Kloster gehören ausgedehnte Weinberge, in denen Trauben für den klostereigenen Weiß- und Rotwein geerntet werden. Schwester Thekla wandert auch mit Besuchergruppen durch das Weingut.
Der Weinbau ist ebenso wie der Klosterladen, die Goldschmiede oder die Keramikwerkstätten ein eigener Wirtschaftszweig, mit dem das Klosterleben in Rüdesheim finanziert wird. Jede Nonne hat einen eigenen Beruf. Was treibt die Klosterschwestern an? Sind Nonnen noch zeitgemäß? Welche Angebote hat die Abtei St. Hildegard für die Menschen von heute?
Seit der Heiligsprechung der Hildegard von Bingen 2012, an der die Forschungen der Nonnen im Rüdesheimer Kloster einen großen Anteil hatten, nimmt die Zahl der Touristen und Wallfahrer auf den Spuren der mittelalterlichen Mystikerin noch zu. Es gibt einen regelrechten Hype rund um die Heilige Hildegard. Trotzdem versuchen die Klosterschwestern in der Abtei St. Hildegard, einen geschützten Rückzugsraum für die eigene Spiritualität zu erhalten - ein Spagat, der die Nonnen jeden Tag von Neuem herausfordert.
Mehr als 100.000 Besucher kommen jährlich zur Abtei der heiligen Hildegard von Bingen nach Rüdesheim. Pilger, Busgruppen, Wanderer, Kirchenbesucher und Hildegardfans. 20 Gästezimmer bietet die Abtei für diejenigen, die das Klosterleben selbst ausprobieren wollen. Dazu gibt es verschiedene Seminar- und Gemeinschaftsräume, einen Meditationsraum, eine Gästebibliothek und einen Gästegarten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 21.04.2019 um 07:00 Uhr auf HR.