Stalking - Die unterschätzte Gefahr

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Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Sie belästigen mit Anrufen, schreiben Briefe, beobachten ihre Opfer Tag und Nacht - Stalker. Experten schätzen, dass bis zu 800 000 Menschen in Deutschland gestalkt werden.

Längst nicht alle Opfer erstatten Anzeige. Einer der Gründe: die oft aussichtslosen Verfahren - meist fehlen Beweise, oder sie sind zu unkonkret. Die Reportage zeigt die Ausweglosigkeit, in der sich Stalking-Opfer befinden, und sucht nach Lösungen.

Ramona aus Nauen wird seit fast zehn Jahren von einem ehemaligen Nachbarn tyrannisiert. Er stellt ihr nach, beobachtet sie und hat sogar ihren Mann schon angegriffen und schwer verletzt. Trotz Kontaktverbots und mehrerer Anzeigen stalkt der Nachbar weiter.

Stalking-Opfer sind dem Psychoterror meist schutzlos ausgesetzt. Vereine wie "SOS-Stalking" beschäftigen sich schon lange mit dieser Thematik und versuchen, Opfern langfristig zu helfen. Die Gründerin des Vereins, Sandra Cegla, war jahrelang Polizistin und hilft nun seit drei Jahren Opfern, den "ungeliebten Schatten" loszuwerden: "Der Stress, dem Stalking-Opfer ausgesetzt sind, ist vergleichbar mit einem Flugzeugabsturz."

Anwalt Thomas Etzel hat sich mit seiner Kanzlei auf Stalking-Fälle spezialisiert. Er weiß, wie schwer es Stalking-Opfer haben, vor Gericht glaubhafte Beweise vorzulegen. Denn das Phänomen Stalking spielt sich zu großen Teilen im Kopf des Opfers ab: "Auch wenn der ungeliebte Schatten gerade nicht in der Nähe ist, beschäftigen sich die Menschen mit ihrem Verfolger. Das macht krank."

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 18.05.2019 um 05:30 Uhr auf ZDFinfo.