Ethik oder Etikettenschwindel?

Biofleisch zwischen Tierwohl und Trittbrettfahrern

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Öko-Produkte erobern den Massenmarkt, und das schadet vor allem den "echten" Biobauern, die sich ernsthaft um das Wohl ihrer Tiere bemühen. Denn beim Preiskampf um das billigste Biofleisch können sie nicht mithalten. SR-Autorin Sigrid Born hat mit ihrem Kamerateam Biobauern und Funktionäre, Verbraucher und Politiker aufgesucht und befragt. Was kann man als Kunde und Konsument tun, um echte Bio-Landwirte zu fördern und nicht auf die falschen Versprechungen der Trittbrettfahrer hereinzufallen?


Die Deutschen essen gerne Fleisch! Auch wenn es einen großen Trend zu vegetarischer und veganer Ernährung gib, mit der der Pro-Kopf-Fleischverbrauch in den letzten Jahren um acht Kilogramm gesunken ist, isst statistisch gesehen jeder Deutsche 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Das sind alle zwölf Monate 750 Millionen Tiere!

Umfragen zeigen: Viele geben gerne mehr Geld für Fleisch aus - erhoffen sie sich doch, dass es den Tieren zu Lebzeiten besser geht als den konventionell gehaltenen. Ein frommer Wunsch, den die Bio-Branche zu erfüllen versucht: Entspannte Rinder auf grünen Wiesen, Schweine, die sich im Freien unter blauem Himmel im Gras wälzen dürfen und glückliche Hühner, die ihre Eier in riesige Strohnester legen - so werden die Tiere auf den Verpackungen inszeniert. Und die Verbraucher zahlen gerne mehr für diese Bio-Idylle.

Doch wie sieht es in Wirklichkeit aus? Unzulängliche EU-Verordnungen lassen den Biofleischproduzenten so viele Spielräume, sodass die Haltungsbedingungen der angeblich g…

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 21.05.2019 um 03:10 Uhr auf Das Erste.