Expeditionen ins Tierreich

Wale vor unserer Küste

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Anfang 2016 stranden 30 Pottwale an der Nordseeküste. 20 von ihnen verenden qualvoll vor deutschen Deichen. Die Bilder der sterbenden Wale bewegen Wissenschaftler, Medien und viele Bürger gleichermaßen. Pottwale sind mit bis zu 20 Metern Körperlänge und 60 Tonnen Gewicht die größten Raubtiere der Erde. Sie jagen in der Tiefsee nach Tintenfischen. Warum haben sich 30 Walbullen in die flache Nordsee verirrt? Der Meeresbiologe, Taucher und Naturfilmer Florian Graner will den Grund für die Strandungen herausfinden.


Anfang 2016 strandeten 30 Pottwale an der Nordseeküste, 20 von ihnen verendeten qualvoll vor deutschen Deichen. Die Bilder der sterbenden Wale bewegen Wissenschaftler, Medien und viele Bürger gleichermaßen. Pottwale sind mit bis zu 20 Metern Körperlänge und 60 Tonnen Gewicht die größten Raubtiere der Erde. Sie jagen in der Tiefsee nach Tintenfischen. Warum haben sich 30 Walbullen in die flache Nordsee verirrt? War es das zur Jahreswende 2015/2016 wütende Sturmtief "Frank", das die Wale in die Nordsee warf? Folgten die Wale der vom Sturm weggedrifteten Beute, den Tintenfischen? Geriet die Navigation der Wale durcheinander? Oder hat extremer Lärm die Wale taub und damit blind gemacht?

Der Meeresbiologe, Taucher und Naturfilmer Florian Graner will den Grund für die Wal-Strandungen herausfinden. Seine Spurensuche beginnt dort, wo die Pottwalbullen herkamen, am Polarkreis vor Norwegens Küste.

Doch auch andere Walarten, die vor Norwegen leben, tauchen immer wieder im Norden Deutschlands auf: Seit 2015 werden vermehrt Finn-, Buckel- und Zwergwale sowie Delfine vor den Küsten gesichtet. Große Tümmler schwimmen in die Ostseeförden und nähern sich Menschen ohne Scheu. Auch ein Orca (Schwertwal) lag plötzlich tot am Strand vor Sylt. Warum werden gerade jetzt die verschiedensten Walarten in der Nord- und Ostsee beobachtet? Florian Graner recherchiert und findet überraschende Erklärungen.

Eine Walart liegt dem Meeresbiologen besonders am Herzen: der Schweinswal. Er ist der einzige heimische Wal und einer der kleinsten Walart weltweit. Kaum jemand kennt das scheue Tier, das im Sommer vor den Stränden der Nord- und Ostsee seinen Nachwuchs zur Welt bringt. Vor Jahren hat Florian Graner seine Doktorarbeit über den Schweinswal geschrieben. Seitdem hat sich die Welt dieses Säugetieres dramatisch verändert.

Zu den Stellnetzen, in denen sich viele Wale verfangen und dann ertrinken, kommen Schadstoffe und Müll im Meer. Doch die größte Gefahr ist auch für ihn der Lärm, der ständig zunimmt. Vor allem durch die Schifffahrt und die Offshore-Baustellen für Windenergie, deren Rammen das Meer erschüttern. Wale orten mit Schall. Ihre Orientierung und Kommunikation läuft über das Gehör. Wird es durch Lärm geschädigt, können sie keine Nahrung mehr finden und verhungern. Florian Graner trifft Wissenschaftler, die die Schweinswale erforschen, um sie besser schützen zu können.

Die spannende Naturreportage dringt mit bewegenden Bildern in die Welt der Wale vor den deutschen Küsten vor und macht deutlich, warum es auch an Nord- und Ostsee so wichtig ist, sich um den Schutz der Wale zu kümmern.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 26.06.2019 um 21:00 Uhr auf Radio Bremen TV.