Myanmar - Leben am Großen Strom (2/2)

Von Mandalay ins Delta

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Myanmar, das einstige Birma, hat sich nach fünf Jahrzehnten Militärdiktatur geöffnet und demokratische Reformen begonnen. Ein Fluss prägt das Land völlig: der Ayeyarwady. Über 2.170 Kilometer durchfließt er das Land - als Lebensader, Kulturstifter und zentraler Verkehrsweg. Er verbindet die wichtigsten historischen Orte Myanmars wie Mandalay, Bagan, Yangon und ist gesäumt von goldglänzenden Stupas, Tempeln und Pagoden. Im zweiten Teil beginnt die Reise in Mandalay und geht bis ins Delta hinunter.


In Mandalay lehrt der junge Mönch Owen in einer Schule kritisches Denken im Sinne Buddhas. Mit seinen Schülern unternimmt er einen Ausflug zu den Hügeln von Sagaing, dem Zentrum der buddhistischen Lehre im Land. Hoch über dem Fluss leben über 8.000 Mönche und Nonnen.

Das größte Schiff auf dem Fluss, die "Mya-Ayeya", kennt jedes Kind. Die 100 Jahre alte zweistöckige Fähre mit ihren zwei angetäuten Lastkähnen ist ein schwimmender Supermarkt. Viermal jährlich fährt das Schiff Birmas großen Strom hinauf und herunter. Über die Schiffslautsprecher ertönt der "Marktbootsong", wenn sich das Schiff einem Dorf nähert. Dann wird bis abends um zehn Uhr Markt abgehalten, eine Sensation für die entlegenen Dörfer.
Leider will die Regierung das Marktboot stilllegen, heißt es. Mit der Öffnung Myanmars setzt man auf Straßenbau.

Yangon, das britische Rangun, ist der Heimathafen des Marktbootes und die größte Stadt des Landes. Direkt am Hafen liegt die koloniale Altstadt. Von hier aus haben die Briten einst ihre Kolonie regiert. Durch die lange Isolation des Landes ist die Stadt bis heute geprägt vom Charme der Kolonialgebäude. Manche sind morbide, andere werden als Schulen, Krankenhäuser oder Gerichte bis heute genutzt. Sie befinden sich zumeist in allerberster Lage. Nun bieten Investoren viel Geld, um die kolonialen Erbstücke abzureißen und Hochhäuser zu bauen. Mit einer Marionettentheatergruppe verlässt das Filmteam Yangon.

Kurz vor der Mündung verzweigt sich der Strom in ein mächtiges Delta. Wo der längste Flussarm in den Golf von Bengalen mündet, steht die letzte goldene Pagode des Ayeyarwady. Film von Rolf Lambert und Bernd Girrbach

Myanmar, das einstige Birma, hat sich nach fünf Jahrzehnten Militärdiktatur geöffnet und demokratische Reformen begonnen. Das Land wird völlig von einem Fluss geprägt: dem Ayeyarwady. Er durchfließt über 2.170 Kilometer das Land, als Lebensader, Kulturstifter und zentraler Verkehrsweg. Er verbindet die wichtigsten historischen Orte Myanmars wie Mandalay, Bagan, Yangon (Rangun) und ist gesäumt von goldglänzenden Stupas, Tempeln und Pagoden.
Und nirgendwo sonst in Asien reihen sich so viele buddhistische Klöster auf wie am Ayeyarwady, den die Briten Irrawaddy nannten. Von der Mündung bis fast an die chinesische Grenze ist er schiffbar.

Zur Kolonialzeit befuhr die größte Binnenflotte der Welt den Fluss. Am Mittel- und Oberlauf ist er noch heute oft die einzige Verbindung zur Außenwelt und viel befahren, mit schwer beladenen Lastkähnen und klapprigen Personenfähren. Einen Monat lang fuhren die Autoren Rolf Lambert und Bernd Girrbach auf dem Fluss.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 16.07.2019 um 15:15 Uhr auf Radio Bremen TV.