phoenix history

Orte deutscher Geschichte - Bahnhöfe

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Darin enthalten die Dokumentationen:
Geheimnisvolle Orte Bahnhof Friedrichstraße Film von Daniel und Jürgen Ast Agentenschleuse und Grenzpassage: "Der absurdeste Bahnhof Berlins", "Das Labyrinth des Kalten Krieges", "Der Bahnhof der Tränen", "Die Höllenpassage" - Millionen Deutsche, Ostdeutsche und Westdeutsche, haben hier, am berühmtesten Bahnhof der deutschen Teilung, ihre persönlichen und direkten Grenzerfahrungen gemacht. Der Film erzählt erstmals die Geschichte dieses geheimnisvollen Ortes.
Geheimnisvolle Orte D


er Grenzbahnhof Probstzella Film von Dirk Schneider Probstzella - Ein Ort der Handlungsreisenden, der Eisenbahngeschichte, der politischen Geschichte Deutschlands. 300 km sind es nach Berlin, 300 nach München. 1885 wird das letzte Teilstück der Verbindung geschlossen. Der Ort blüht auf. Unternehmen siedeln sich an, es wird gebaut und viele Menschen finden Arbeit bei der Eisenbahn. Die Folgen des Zweiten Weltkrieges aber ändern für Probstzella alles. Der Ort liegt jetzt direkt an der Grenze zwischen DDR und Bundesrepublik, an der Nahtstelle zweier Weltsysteme. Mit zunehmender Abschottung der DDR wird er, in den Augen der Staatsmacht, zu einem geradezu hochgefährlichen Ort - mit einem Gleis durch den Eisernen Vorhang. Probstzella wird nun über Jahrzehnte zum Hochsicherheitstrakt ausgebaut. Ein Ort des Ost-West-Verkehrs - Fluchtversuche, Spionage, Schmuggel, Exportartikel - und in der Mitte der Grenzbahnhof. Der Film erzählt vom Leben an einem Ort, der unverschuldet in die Fronten des Kalten Krieges geraten ist.
Geheimnisvolle Orte Der Anhalter Bahnhof Film von Eva Röger Als "Tor zur Welt" wurde er bezeichnet, und wenn der Berliner liebevoll von seinem "Anhalter" sprach, dann schwang Fernweh und Begeisterung mit. Der Name des Bahnhofs am Askanischen Platz gab die Richtung vor: das Herzogtum Anhalt südwestlich der Hauptstadt Preußens. Schon bald erreichte man jedoch fernere, klangvollere Ziele wie Rom, Athen und Konstantinopel mit der Eisenbahn. Der Anhalter, Endpunkt eines wahren Schienen-Deltas, das hinter dem Landwehrkanal die Stadtlandschaft zerteilte, war seit der Einweihung des neuen Bahnhofsgebäudes 1880 das imposanteste Bauwerk der jungen Industrie-Metropole. Sein Dach überspannte eine Fläche, breiter noch als der Boulevard Unter den Linden. Mit dem südlich vorgelagerten Güterbahnhof war der Anhalter Berlins größter Warenumschlagplatz. Alles wurde hier herbeitransportiert: Stahl und Postpakete, Milch und Fleisch, Zeitungen aus aller Welt. Hier schlug bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Berlins logistisches Herz. Am Anhalter empfingen schon die deutschen Kaiser ihre Staatsgäste, eine pompöse Propagandainszenierung aber erlebte der Bahnhof bei der Rückkehr Adolf Hitlers nach dem Frankreichfeldzug 1940. Zeitzeugen erinnern sich an die Menschenmassen, die den Bahnhof umlagerten. Sie erzählen auch von ihren Erinnerungen an das lebendige Bahnhofsviertel, an die Kinderlandverschickung und den Bahnhof der Flüchtlingsströme am Kriegsende. Weniger bekannt ist, dass ab 1942 vom Anhalter Bahnhof knapp 10.000 Berliner Juden nach Theresienstadt deportiert wurden, sie mussten in Waggons steigen, die den Zügen nach Dresden angehängt waren. Die Germania-Planungen der Nationalsozialisten nahmen das Ende des Bahnhofs vorweg, Krieg und Teilung der Stadt besiegeln sein Schicksal: die Ruine des Bahnhofsgebäudes nahe der Sektorengrenze wurde 1959 gesprengt. Nur ein Rest der Eingangsfront am Askanischen Platz blieb stehen. Heute ist es zu einem Denkmal fü r die Schrecken des Krieges geworden. In den restaurierten Lokschuppen des Anhalter Betriebswerks stellt das Technikmuseum seit 1983 die Relikte dieser Eisenbahngeschichte Berlins aus. Der Film erzählt von der wechselhaften und geheimnisvollen Geschichte des Bahnhofs, der einst das lebendige Herz einer pulsierenden Metropole war und allmählich aus dem Stadtbild und dem Bewusstsein der Berliner verschwand.
In "phoenix history" erinnern wir an herausragende historische Ereignisse und Entwicklungen, mit deren Vermittlung und Einordnung phoenix einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leistet. Von der Antike bis zur aktuellen Zeitgeschichte spannt sich der Erinnerungsbogen. Auf diesen historischen Zeitreisen zeigen wir klassische Dokumentationen, Reportagen im Stil einer historischen Spurensuche bis hin zu großen zeitgeschichtlichen Doku-Dramen. Mit dieser Vielfalt der Formen wollen wir komplexe Themen besser verständlich machen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 25.08.2019 um 00:00 Uhr auf phoenix.