100 Jahre Weimarer Republik - Zeitenwende 1918

Kaisersturz

Im Herbst vor 100 Jahren brach in Deutschland die Monarchie zusammen und die Republik wurde ausgerufen. Der Film erzählt den Showdown zwischen dem alten Regime und den erstarkenden demokratischen Kräften von September bis zum 9. November 1918. Sylvester Groth spielt Kaiser Wilhelm II. und Sunnyi Melles Kaiserin Auguste Viktoria. Gedreht wurde an Originalschauplätzen. Fachberater und Co-Autor ist der Historiker Prof. Dr. Lothar Machtan.


Im Herbst vor 100 Jahren brach in Deutschland die Monarchie zusammen und die Republik wurde ausgerufen. Der Film erzählt den Showdown zwischen dem alten Regime und den erstarkenden demokratischen Kräften von September bis zum 9. November 1918.
Sylvester Groth spielt Kaiser Wilhelm II. und Sunnyi Melles Kaiserin Auguste Viktoria. Gedreht wurde an Originalschauplätzen. Fachberater und Co-Autor ist der Historiker Prof. Dr. Lothar Machtan.

Der 9. November 1918 ist ein entscheidender Wendepunkt unserer Geschichte, der jedoch in der Erinnerung heute nicht den Stellenwert hat, den er verdient. 2018 ist es hundert Jahre her, dass die Monarchie in Deutschland zusammenbrach und die Republik ausgerufen wurde. Könige und Fürsten, allen voran Kaiser Wilhelm II., dankten ab und räumten ihre Throne. Den sozial-demokratischen Kräften, die der Hohenzollern-Monarch einst als "vaterlandslos" tituliert hatte, fiel die "Konkursmasse" des versinkenden Kaiserreiches zu. Vorausgegangen war ein dramatischer Machtkampf zwischen Militärs, Politikern und dem Adel um das Schicksal des monarchischen Systems vor dem Hintergrund der nahenden Kriegsniederlage. Es handelt sich um einen Schlüsselmoment der deutschen Geschichte.

Der 90-minütige Film "Kaisersturz" spiegelt die dramatischen Wochen von September 1918, als führende Generäle dem Kaiser die nahende militärische Niederlage des deutschen Heeres offenbarten, bis zur Flucht Wilhelms ins holländische Exil am Abend des 9. Novembers. Dazwischen liegt das verzweifelte Bemühen diverser Kräfte, die Monarchie durch eine Aufwertung der Volksvertretung und die Einbeziehung der Sozialdemokraten zu retten. Am 9. November aber musste SPD-Chef Friedrich Ebert eingestehen, dass sein Plan, zumindest eine parlamentarische Monarchie zu erhalten, gescheitert war. Sie sollte der gespaltenen Nation als verbindende Klammer dienen. Es ist aber auch der Tag, an dem der Sozialist Karl Liebknecht vergeblich versuchte, ein Rätesystem nach sowjetischem Muster zu errichten. Am Ende war es dann die Sternstunde Philipp Scheidemanns, der vom Balkon des Reichstages aus die demokratische Republik hochleben ließ. Da sich das politische Geschehen hinter den Kulissen abspielte und das zeitgenössische Filmmaterial nur einen Teil der Ereignisse vor Augen führen kann, haben wir uns - nach den Porträts über Luther (2017) und Marx (2018) - auch diesmal für ein Dokudrama entschieden. Es verbindet die Darstellungsform des Spielfilms mit dokumentarischen Elementen, immer wieder werden historische Bildsequenzen eingewoben.
Der Historiker Lothar Machtan gilt als ausgewiesener Kenner und Chronist jener historischen Wendezeit und hat eine neue Publikation zum "Kaisersturz" verfasst. Gemeinsam mit Autor Dirk Kämper hat er das Drehbuch geschrieben. Regisseur Christoph Röhl verdichtete die historischen Momentaufnahmen zu erhellenden Charakterstudien.

Renommiert besetzt mit Schauspielerinnen und Schauspielern wie Sylvester Groth als Kaiser Wilhelm II., Sunnyi Melles als Kaiserin Auguste Viktoria, Christian Redl als Friedrich Ebert und Hubertus Hartmann als Prinz Max von Baden, blickt der Film hinter die Kulissen der Zeitenwende.
Anhand von Hauptakteuren gegensätzlicher Lager führt das Dokudrama "Kaisersturz" vor Augen, unter welch dramatischen Bedingungen sich der Übergang von der Monarchie zur Republik im November 1918 vollzog, welche Bürden der jungen deutschen Demokratie damit aufgeladen wurden und warum sie von Beginn an so fundamental umstritten war.

Film von Dirk Kämper und Lothar Machtan

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 25.08.2019 um 18:30 Uhr auf phoenix.